Was verbirgt sich hinter diesem Projekt? Die gemeinnützige Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Kind in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit einem kindergerechten Laptop – dem XO-1 – auszustatten, der nicht mehr als 100 Dollar kosten darf. Ein sportliches, aber durchaus realisierbares Ziel, wenn man die Massen an bedürftigen Kindern sieht und sich im ökonomischen Sinne Skaleneffekte zu Nutze machen kann.

Dadurch, dass Länder beziehungsweise Regierungen Millionen bestellen, kann der Preis gedrückt werden. Bezahlt wird der Laptop von den jeweiligen Regierungen, so dass für die Kinder und deren Eltern keine Kosten entstehen. Auf diese Weise wurden beispielsweise mehr als 400.000 Laptops über Schulen nach Südamerika ausgeliefert.

XO-1 braucht sich nicht zu verstecken

Was bedeutet kindergerecht? Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren brauchen einen Laptop, der robust und schulalltagstauglich ist und im besonderen Maße Druck, Nässe, Hitze und leichten Erschütterungen standhält. Die Software ‘Sugar’ bietet Kindern, die noch nicht lesen oder schreiben können, die Möglichkeit, durch eine Benutzeroberfläche mit selbsterklärenden Symbolen die verschiedenen Funktionen des Rechners spielerisch zu erlernen.

Der 1,45 kg leichte Laptop lässt sich als E-Book genauso gut verwenden wie als soziales Kommunikationsmittel, mit dem man netzbasiert Video- und Telefongespräche führen sowie mit Hilfe von Mesh-Netzwerken miteinander chatten kann. Mit 2 bis 4 Watt verbraucht der Laptop relativ wenig Energie und selbst in entlegenen Gebieten kann man ihn unkonventionell mit einer Handkurbel aufladen. Als weitere Besonderheit gibt es den Rechner in zahlreichen Fremdsprachen (zum Beispiel Kasachisch und Mongolisch), um Sprachbarrieren zu überwinden.

Eine Initiative, die Innovation und Bildung fördert

Die Initiative verfolgt sowohl ökonomische, als auch soziale Ziele: OLPC fördert wachstumsrelevante Innovation, indem mit relativ wenig Mitteln qualitativ gute Hard- und Software in einem Laptop für Kinder zusammenkommen. Die Stiftung hat einen wachsenden Markt für relativ kleine und kostengünstige Laptops entstehen lassen. Durch den Einsatz von Open Source Software wird auch dafür gesorgt, dass die innovative Weiterentwicklung und die Software-Entwicklungsprozesse nachhaltig geöffnet bleiben.

Seit 2005 steht die Software im Netz zur freien Nutzung und freiwilligen Mitentwicklung als Open-Source-Projekt zur Verfügung. Weiterhin wird in frühe Bildung investiert, damit die Jüngsten einen Zugang zum weltweiten digitalen Wissensbestand erhalten. Die Kinder bekommen mit dem erhaltenen Lernwerkzeug eine zusätzliche Möglichkeit, sowohl in Schulen als auch privat fürs Leben zu lernen. Hier wird auf sinnvolle Weise kindliches und somit flexibles und schnelles Lernen gefördert. Aber reicht das aus?

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Silicon-Redaktion

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