Telekom-Chef René Obermann hatte der Bundesregierung am 16. Dezember vorschlagen, kurzfristig zwei Milliarden Euro in den Ausbau der Breitband-Infrastruktur zu investieren. Auf diese Weise könne die Telekom die Wirtschaft unterstützen, so dass diese nicht auf direkte Subventionen des Staates zurückgreifen müsse.
Obermann formulierte jedoch Bedingungen: “Ein ‘weiter so’ in der Regulierung können wir uns nicht mehr leisten.” Die hohen Investitionen könne die Telekom nur dann stemmen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Dazu zähle in erster Linie eine insgesamt “investitionsfreundlichere Regulierung”. Der Telekom-Chef forderte zudem “leicht erhöhte Vorleistungspreise” für die Telekom-Konkurrenten, wenn diese die letzten Meter der Kupferleitung in die Haushalte von der Telekom mieten.
Die Telekom-Rivalen haben jetzt mit einem Gegenangebot reagiert. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel bot der Branchenverband VATM den raschen Ausbau der DSL-Netze der Mitgliedsunternehmen an. Zum VATM gehören unter anderem Telefonica und die KPN-Tochter E-Plus.
“Wir machen das im Vergleich zur Telekom in der Hälfte der Zeit, mit höherer Internet-zugangsgeschwindigkeit und deutlich billiger”, sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner der Financial Times Deutschland. Anders als die Telekom setzten die VATM-Unternehmen dabei nicht allein auf die herkömmliche DSL-Technologie. “Wir verlegen Glasfasern oder bauen Funknetze auf.”
“In nur 12 bis 15 Monaten könnten flächendeckend Übertragungsraten von mindestens drei MBit/s geschaffen werden – und das bei günstigen Preisen für die Endkunden”, hieß es von VATM-Präsident Gerd Eickers. “Wir rechnen mit Kosten von 1,5 Milliarden Euro im ersten Schritt für die Versorgung des ländlichen Raumes, die die Telekom-Wettbewerber in den Ausbau investieren würden.”
Eickers: “Für einen Ausbau mit Glasfaser in ganz Deutschland benötigen wir mindestens noch einmal 40 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren. Dabei setzen wir auf die Innovations- und Investitionskraft aller Marktteilnehmer.”
 
 
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