Schaltjahr gibt Zune-Playern den Rest
Ein peinlicher Software-Fehler hat zahlreichen Nutzern von Microsofts MP3-Player Zune den Silvester-Tag vermasselt: Offenbar weil für das Schaltjahr 2008 nur 365 statt der tatsächlichen 366 Tage vorgesehen waren, verweigerten bestimmte Modelle am Morgen des 31. Dezember den Dienst. Microsofts Empfehlung an die aufgebrachten Nutzer: Warten.
Nach Angaben von Microsoft löst sich das Problem nämlich von selbst, wenn die Zunes im Jahr 2009 angekommen sind. Nach einer kompletten Entleerung des Akkus sollen Nutzer ihre Geräte neu mit einem PC synchronisieren, um die Lizenzen wieder auf den neuesten Stand zu bringen, empfahl der Hersteller.
Für die Ausfälle machte Microsoft das Schaltjahr verantwortlich. In einer Mitteilung gab der Software-Konzern “einem Fehler in der inneren Uhr des Geräts bei der Programmumstellung im Schaltjahr” die Schuld für die Panne. Das vergangene Jahr hatte 366 anstelle der üblichen 365 Tage.
Die Zune-Firmware konnte sich mit dem PC-Windows nicht auf eine Time-Stamp einigen, weil sie nichts vom Schaltjahr wusste. Sie hatte 24 Stunden zu früh Silvester gefeiert. Letztlich setzte sich freilich das PC-Betriebssystem im Streit um die richtige Time-Stamp durch – mit dem Ergebnis, dass sich der Zune-Player tot stellte.
Der Zune wird nur in den USA verkauft und hat dort einen relativ geringen Marktanteil von drei Prozent. Die Verärgerung der Zune-Kunden und der Spott in der IT-Gemeinde waren dennoch riesig. Offenbar habe Microsoft nicht aus den Problemen mit dem Jahr-2000-Bug gelernt. Einen Trost gibt es jedoch: Microsoft sicherte zu, noch vor dem nächsten Schaltjahr 2012 einen Patch herauszugeben, der das Problem beheben soll.