Online-Werbemarkt trotzt Wirtschaftskrise

Im Jahr 2008 wurde Online-Werbung im Wert von 1,3 Milliarden Euro geschaltet. Das ist ein Plus von 29 Prozent gegenüber 2007. Damals betrug der Netto-Werbeumsatz mit grafischer Online-Werbung 976 Millionen Euro.

Das gab der Branchenverband Bitkom auf Basis einer Untersuchung des Marktforschers Thomson Media Control bekannt. “Das Internet baut seinen Anteil am Werbemarkt weiter aus”, sagte Achim Berg, Vizepräsident des Bitkom.

Sogar im krisengeschüttelten vierten Quartal 2008 wuchs der Netto-Werbeumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 1,4 Prozent. “Selbst die stark unter Druck stehenden Autobauer sparen nicht an Online-Werbung, weil sie im Internet ihre Zielgruppe sehr genau erreichen”, so Berg.

Den größten Anteil zum Online-Werbemarkt steuern weiterhin die TK-Anbieter und Internetplattformen bei. Sie investierten im Jahr 2008 knapp 300 Millionen Euro in grafische Online-Werbung – das entspricht einem Zuwachs gegenüber 2007 von 34,5 Prozent. Auf dem zweiten Platz folgt die Branche ‘Handel und Versand’ mit annähernd 230 Millionen Euro (plus 19,9 Prozent).

Zu den Top 3 zählen zudem Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister. Sie investierten 2008 gut 164 Millionen Euro in grafische Internetwerbung. Im Jahr 2007 waren es 120 Millionen Euro (plus 37,6 Prozent). Stark legten die Krankenversicherungen und die Krankenkassen zu, weil sie ihre Zielgruppe – junge und wechselwillige Menschen – im Internet besonders gut erreichen kann.

Auch die KFZ-Versicherer verzeichnen steigende Marketingausgaben im Internet. In einem Markt mit hoher Wettbewerbsintensität sorgten die große Zahl an Direktversicherern sowie die Online-Töchter der klassischen Autoversicherungen für ein Wachstum von 53 Prozent gegenüber 2007 – auf nunmehr fast 29 Millionen Euro.

Zur Methodik: Die Angaben umfassen alle Formen klassischer Online-Werbung. Dazu zählen grafische Werbemittel wie Banner, Pop-Ups und Streaming Ads. Suchwort-Marketing und Affiliate-Marketing sind nicht eingeschlossen. Ausgewiesen ist der hochgerechnete Nettoumsatz.

Im Gegensatz zum deutlich höheren Bruttoumsatz gibt er nicht die Summe der Listenpreise wieder, sondern berücksichtigt unter anderem geschätzte Rabatte und Agentur-Provisionen. Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoumsatz stellt den Unterschied zwischen formell ausgewiesenen und tatsächlich bezahlten Anzeigenpreisen dar.