IT-, Sport- und Wirtschaftsjournalismus

Na? War doch wieder ‘ne klasse Headline gleich am Montag bei silicon.de: “Hasso Plattner: ‘Keine Ahnung, wie es weitergeht'”. – Das fasst sehr treffend ein Interview zusammen, das der Aufsichtsratsvorsitzende der SAP dem Spiegel für dessen letzte Ausgabe im Jahr 2008 gegeben hat. Plattner bekundet darin seine Ahnungslosigkeit. Und der Spiegel druckt es ab. Vier Seiten lang!

Plattner wiederum sorgt sich eher um seine Mitmenschen, um den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann beispielsweise, der den Abbau von 6000 Stellen, also wirtschaftlichen Existenzen, und gleichzeitig eine Kapitalrendite von 25 Prozent angekündigt hatte: “Seine Bank brauchte diese Rendite, um global konkurrenzfähig zu bleiben.”

Denn so ist das nun mal: Wenn ein Hartz-IV-Empfänger mehr möchte, nennt man das Anspruchsdenken. Vermögendere Kreise hingegen nennen ihre Wünsche schlicht Notwendigkeit. Und das leuchtet auch den meisten ein, Hasso Plattner zumindest und den beiden Spiegel-Redakteuren.

Und dann meint er noch: “Wir alle leben weit über unsere Verhältnisse.” – Ja, wenn selbst er das sagt, er, über dessen Verhältnisse zu leben, es einem sicherlich sehr viel schwerer fällt, als über die von unsereinem.

Alles in Allem hinterlässt es aber doch ein gutes Gefühl, dieses Interview, das diese Woche die Top-News aus der IT abgab: Man freut sich halt auf das neue Jahr: Tausend interessante Nachrichten gibt’s sicherlich wieder auf silicon.de. 52 Mal kommt ein neuer Spiegel heraus. Und der hat mittlerweile ja auch einen ganz kritischen Sportteil.