Apple langweilt zum Abschied
Kein neues iPhone, kein neuer iPod, kein neuer Mac – und das alle ohne Steve Jobs. Apples Abschied von der Macworld war, vorsichtig formuliert, unspektakulär. Bedeutend nur diese beide Nachrichten: Apple schafft den Kopierschutz komplett ab und bringt ein neues Edel-Notebook auf den Markt.
Wie immer hatte die Gerüchteküche im Vorfeld der legendären Hausmesse Macworld gebrodelt. Und wie immer hatte Apple das seine dazu beigetragen, um die Spekulationen anzuheizen: Bis zuletzt wurden die Neuigkeiten unter Verschluss gehalten, blieben die Messestände und die Plakate des Herstellers schwarz eingehüllt.
Ohne schwarzen Rollkragenpulli sondern mit blau-grauem Hemd und Jeans bemühte sich dann Apple-Marketing-Chef Phil Schiller die großen Fußstapfen von Steve Jobs zu füllen. Es war die erste Keynote seit elf Jahren, die nicht vom Apple-Gründer persönlich gehalten wurde.
Wirklich interessant wurde es erst ganz am Ende, als Schiller “eine letzte Sache” ankündigte. Die betraf Apples Musikshop iTunes. Zum einen wird dort ein flexibleres Preissystem eingeführt. Zum anderen – und das ist die eigentliche Sensation – wird Apple ab Ende März alle Musiktitel ohne Kopierschutz anbieten. Ab sofort betreffe dies schon acht Millionen der insgesamt zehn Millionen Songs, so Schiller.
Hinzu kommt eine neue Preisstaffelung. Diese sieht vor, dass es statt des Einheitspreises von 99 Cent je Titel nun Preise von 69 Cent, 99 Cent und 1,29 Dollar für aktuelle Hits geben wird. Mit dem Strategiewechsel kommt Apple Forderungen von Verbrauchern und der Musikindustrie nach.