Deutscher Mittelstand wird bei Personalkosten sensibel
Eine neue Studie unter Personalverantwortlichen belegt einen zunehmenden Kostendruck im deutschen Mittelstand. Gewinner sind dabei Arbeitszeitkonten sowie flexible Arbeitszeitmodelle.
Demnach wollen mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen (55 Prozent) dem Thema ‘Personalkostenplanung und -controlling’ im kommenden Jahr eine höhere Bedeutung zumessen. Gleichzeitig gaben mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) an, dass das Thema ‘Umstrukturierung und Personalfreisetzung’ in 2009 an Bedeutung gewinnen und gleichzeitig das Thema ‘Personalbeschaffung’ an Bedeutung verlieren wird (27 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der s+p AG, einem Anbieter von Softwarelösungen für das Personalmanagement mittelständischer Unternehmen.
Neben dem Faktor ‘Kosten’ stufen die deutschen Personalchefs aber auch das Thema ‘Flexibilität’ als zunehmend wichtig ein. So gaben 40 Prozent der Befragten an, variable Vergütungssysteme würden in ihren Unternehmen an Bedeutung gewinnen. Zudem werde der Einsatz flexibler Arbeitszeitmodelle und Arbeitszeitkonten in knapp der Hälfte aller Firmen (49 Prozent) vermehrt diskutiert. Für diese Studie wurden über 300 Personalverantwortliche aus mittelständischen Unternehmen befragt.
Matthias Schneider, Vorstandsvorsitzender der s+p in Leipzig, sieht vor allem die zunehmende Abschwächung der Wirtschaft als Grund dafür, dass die Personalabteilungen Kosteneinsparungen in den Fokus nehmen: “Unsere Umfrage belegt sehr deutlich, dass ein Großteil der deutschen Unternehmen plant, der Wirtschaftskrise auch über eine strikte Personalkostenplanung und flexiblere Arbeitszeitmodelle zu trotzen. Während das Trendthema des vergangenen Jahres ‘Personalbeschaffung’ an Bedeutung verliert, nehmen eben jene Fragen an Wichtigkeit zu, mit denen die Firmen ihre Kosten reduzieren können. Und hierzu gehören auch die Personalkosten.”
Schneider warnt indes davor, zu eilige Schlüsse zu ziehen, die Unternehmen später bereuen könnten: “Gerade in wirtschaftlich schwächeren Phasen sollten die Unternehmen nicht allein auf die Kostenbremse treten. Vielmehr bietet die Flexibilisierung von Arbeit, mit der sich viele Firmen laut Umfrage ja bereits befassen, eine wesentlich intelligentere Art, mit der Krise umzugehen und so auch Kosten abzufedern.”