Kampf gegen Computerkriminalität nimmt kein Ende
Computerkriminelle gehen immer professioneller vor. Dies erfordert aus Sicht des Hightech-Verbandes Bitkom eine bessere Ausstattung von Polizei und Staatsanwaltschaft sowie organisatorische Änderungen bei den Ermittlungsbehörden.
“Das Know-how von Polizei und Staatsanwaltschaften bei der Computerkriminalität muss massiv gestärkt und gebündelt werden. Spezielle Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften könnten wesentlich effektiver gegen die Kriminellen im Internet vorgehen”, sagte Prof. Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied des Bitkom und Vorstandsvorsitzender des Vereins ‘Deutschland sicher im Netz‘ in Berlin.
Herausforderungen und Antwortstrategien wurden dort bei einem gemeinsamen Forum von Bitkom und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beraten. Das Forum widmet sich der “Industrialisierung der Computerkriminalität”. “Neue oder verschärfte Gesetze sind bei der dynamischen Entwicklung der Computerkriminalität selten der beste Weg. Wir sollten zunächst versuchen, die vorhandenen Gesetze konsequent durchzusetzen”, sagte Kempf.
Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bitkom aus dem Jahr 2008 sind fast vier Millionen Deutsche schon einmal Opfer von Computerkriminalität geworden. Sieben Prozent aller Computernutzer ab 14 Jahre haben bereits einen finanziellen Schaden erlitten – etwa durch Viren, bei Online-Auktionen oder beim Online-Banking. Nach Erkenntnissen der Strafverfolger sind sie immer häufiger Opfer von professionellen und organisierten Kriminellen, und nicht von jugendlichen Gelegenheits-Hackern.