Daran scheint zunächst nichts Verwerfliches. Doch inzwischen interessiert sich auch die italienische Polizei für einige Mitglieder in den Gruppen. Es könnte sich, so glauben die Strafverfolger, dabei nicht nur um Jugendliche handeln, die etwas Spaß haben wollen, sondern es könnten sich hier auch um echte Mafiosi tummeln. Inzwischen interessiert sich auch die Polizei für die Aktivitäten auf dieser Platform.
Als Nicht-Italiener hält man die Mafia für etwas typisch italienisches, was dazugehört wie die Pasta oder die Gondoliere in Venedig. Jedoch Mafia-Opfer oder deren Angehörige sehen solche Mafia-Glorifizierungen auf der selben Stufe wie Nazi-Propaganda.
Daher haben sich inzwischen Tausende zu Anti-Mafia-Gruppen auf Facebook zusammengefunden. So hat die Gruppe ‘Facebook ohne Mafia’ 160.000 Mitglieder. Nachdem inzwischen auch die Medien aufmerksam geworden sind, haben sich einige Gruppen auf Facebook aufgelöst.
“Totò Riina, the Real Boss of Bosses”, ist ein Beispiel für eine derartige Gruppe. Die Mitglieder wünschten Riina noch schöne Weihnachten und erklärten ihre Bereitschaft, für den inhaftierten Mafia-Boss zu arbeiten.
Manche solcher Einträge scheinen auch einen scherzhaften Hintergrund zu haben, wie zum Beispiel, der Eintrag, Riina möchte einen Richter kaufen. Doch hat die italienische Polizei hier offenbar keinen Humor. Inzwischen wurde Facebook von den Behörden kontaktiert und man arbeitet wohl in nicht näher genannten Fällen zusammen. Die Behörden teilen jedoch auch mit, dass sie bis jetzt noch keine kriminellen Aktivitäten auf Facebook festellen konnten.
Einige Gruppen mit Mafia-Bezug haben die Betreiber von Facebook ohnehin wegen Verstößen gegen die Bestimmungen des Portals deaktiviert. Die größte Sorge der Polizei ist aber, dass über solche Gruppen die Mafia ihr Ansehen aufpolieren oder das Portal für andere strategische Zwecke nutzen könnte.
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Wer den Mafia-Boss nicht gruschelt...
...der gehört nicht zur Familia!
Man stelle sich "Toto Riina's" Twitter-Messages vor.
Toto Riina: "...mischt seit 20 Minuten neuen Beton an..."