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Buchbranche geht auf Konfrontationskurs mit Google

Die VG Wort verlangt von Google jetzt Zahlungen. Es geht um Geld, das eine in den USA erzielte Einigung über Rechte an digitalisierten Büchern eingebracht hat, berichtet ‘Spiegel Online’. Google hat bislang rund sieben Millionen Bücher aus den US-Bibliotheken eingescannt, um sie im Internet verfügbar zu machen. “Wir wollen erreichen, dass kein deutscher Autor und Verlag Rechte verliert”, kündigte der Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft (VG) Wort, Robert Staats, am vergangenen Montag in Berlin an.

Unter den eingescannten Büchern befinden sich nach Angaben des Börsenvereins des deutschen Buchhandels Zehntausende deutschsprachige Titel. Die Bücher können im Volltext durchsucht und zum Teil als Kopie eingesehen werden. Google verstößt damit in vielen Fällen gegen das amerikanische Urheberrecht.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte sich Google mit dem US-Autorenverband ‘Authors Guild’ sowie der ‘Association of American Publishers’ auf einen Vergleich geeinigt. Eine Genehmigung des zuständigen Gerichts steht noch aus. Google zahlte 125 Millionen Dollar, um Bücher, die bis Anfang Januar 2009 erschienen sind, nutzen zu dürfen. So hat sich Google den Weg freigekauft umfassende Online-Suche auch in geschützten Büchern und Texten zu ermöglichen. Im Gegenzug beteiligt der Internetkonzern Autoren und Verleger an den Werbeeinnahmen, die im Umfeld der Buchsuche erzielt werden.

Deutsche Branchenvertreter schätzen den im Einzelfall erzielbaren Anteil an der Vergleichszahlung auf 60 Dollar je Titel. Die VG Wort hat sich jetzt ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Außerdem führe die Gesellschaft Gespräche mit anderen ausländischen Verwertungsgesellschaften, insbesondere in Österreich und der Schweiz. Bis Februar soll ein Lösungsvorschlag erarbeitet werden.

Silicon-Redaktion

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