Open Source und Cloud-Computing – Geht das überhaupt?
Für die Entwicklung von Unternehmensanwendungen zeichnen sich zwei Trends ab, die aber nicht unbedingt in Einklang zu bringen sind: Open-Source-Tools und Cloud-Computing.
“Mit steigenden Kosten für Energie, Personal und Ressourcen in Datenzentren folgen immer mehr Unternehmen der neuesten Verheißung: Die Infrastruktur und Anwendungen eines Unternehmens auf die Cloud eines Drittanbieters zu migrieren”, so John Andrews, President und CEO bei Evans Data. Dabei würden viele Unternehmen diese Dienste auch in Anspruch nehmen, um die verfügbare Rechenleistung auszubauen.
Matt Asay, General Manager bei Alfresco USA, stuft diese Strategie als sinnvoll ein, doch habe Evans vergessen, die Frage der Lizenzierung zu stellen. Es sei fraglich, ob diese Open-Source-Entwickler, die ihren Code über Cloud-Services vertreiben, glauben, ihren Code auch weiterhin offen halten zu können. Eine Möglichkeit biete zum Beispiel die Affero GPL. Die den Besonderheiten des Software-as-a-Service-Modells Rechnung trägt.
So seien die meisten GPL-Lizenzen zu einer Zeit entstanden, als der Code noch mit physischen Medien ausgetauscht wurde und nicht über Netzwerke oder Dienste. Daher, so glaubt Asay, vertrage sich Code unter einer GPL-Lizenz meist nicht sonderlich gut mit dem Cloud-Modell. Doch, so resümiert Asay, das scheint niemanden wirklich zu stören.