Viele asiatische Hersteller – insbesondere in China und Indonesien – bekämen bis zu 70 Prozent des Kapitals als Subvention vom Staat, so Blum. “Aufgrund europäischer Richtlinien waren die Beihilfen bei Qimonda auf rund 30 Prozent beschränkt. Diesen Nachteil kann man nicht mehr wettmachen.”
Die Qimonda-Pleite könnte derweil auch die Konzernmutter Infineon in die Tiefe ziehen. Dem Unternehmen drohen Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe – für Abfindungen, Kosten von Kartellverfahren und die Rückzahlung öffentlicher Fördermittel.
Das Eigenkapital von Infineon war im vergangenen Geschäftsjahr bereits um mehr als die Hälfte auf knapp 2 Milliarden Euro geschrumpft – vor allem wegen der Verluste bei Qimonda. “Die Belastungen treffen uns, sie sind aber nicht bedrohlich”, sagte ein Infineon-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Das Infineon-Management wollte die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 12. Februar eigentlich um eine Kapitalaufstockung in Höhe von bis zu 450 Millionen Euro bitten. Das ist nach der Qimonda-Insolvenz kaum mehr möglich. Der Kurs der Infineon-Aktie liegt bei unter 1 Euro – weit unter dem Wert von 2 Euro, der für die Kapitalerhöhung notwendig ist. Infineon muss stattdessen fürchten, von der Deutschen Börse aus dem DAX verbannt zu werden.
In der Region Dresden – die sich als ‘Silicon Saxony’ vermarktet – wächst derweil die Sorge, dass die Qimonda-Pleite eine Lawine auslösen könnte. Hat doch auch AMD mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Bei Qimonda müsse es schnell zu einer Lösung kommen, sagte Torsten Thieme vom Netzwerk Silicon Saxony. In dieser Branche werde der technologische Vorsprung in Monaten oder gar nur Wochen gemessen.
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Trauer, Wut und Hoffnung
Warum redet hier jeder nur von der Qimonda-Belegschaft?
Was ist mit den ganzen Dienstleistern die Ihre Rechnungen von Heute auf Morgen nicht mehr bezahlt bekommen und Ihre Mitarbeiter entlassen müssen?
Die haben nicht solche finanziellen Polster wie etwa ein gut bezahlter Qimonda-Mitarbeiter.
Trauer, Wut und Hoffnung
So pauschal kann man das nicht sagen, der Insolvanzantrag kam einer drohenden Zahlungsunfähigkeit zuvor, d.h. nicht das die ausstehenden Rechnungen nicht mehr beglichen werden können.
Desweiteren kann man annehmen, das Quimonda sicherlich nicht mehr weitergeführt werden kann und die Maschinen und Anlagen verkauft werden, Stichwort Insolvenzmasse, aus der dann Schulden beglichen werden können. Ich persönliche gehe davon aus, das Quimonda verschwinden wird, Überkapazitäten der gesamten Speichersparte und niedrige Preise führen zwangsläufig zu einer Marktbereinigung und mit 30% Subventionen vom Staat kann Qiumonde nicht gegen eine mit 70% Subenvtionierte asiatische Halbleiterindustrie anstinken. Das war aber leider nicht erst seit gestern abzusehen.