Wie sich Unternehmen auf die Generation Internet vorbereitet können, zeigte Markus Franz, ein junger IT-Unternehmer und Geschäftsführer des Open Source-Dienstleisters Sugoma. Signifikantes Merkmal der “Digital Natives” sei ihre Fähigkeit und ihr Bedürfnis, sich in virtuellen sozialen Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ aufzuhalten. Das stelle neue Anforderungen an die Unternehmen und ihre CIOs: “Früher waren die Mitarbeiter mit Laptop und Handy zufrieden, heute müssen 20- bis 25-jährigen Einsteigern komplexere Gebilde mit Communities oder Social Networking geboten werden.”

Die Netzgeneration frage nach der Netz-Identität eines Unternehmens: “Werden Blogs verboten oder wird Communitybildung sogar gefördert? Erst wenn beide Seiten Teile eines gemeinsamen Netzverständnisses zum Grundgerüst neuer Prozesse oder sogar erweiterter Geschäftsmodelle zusammensetzen können, kommt Bewegung in die Beziehung.” Darauf aufsetzend könnten CIOs und Mitglieder der Generation Internet gemeinsame Strategien für den Umgang mit neuen Technologien aufsetzen – und neue Werte schaffen.
Quo vadis Informatik-Studium?

Christoph Meinel, Institutsdirektor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), thematisierte den viel zu geringen Frauenanteil in IT-Berufen. Seine Frage, warum nur wenige Frauen in diesen Sektor einsteigen, fand in der Münchner Männerrunde keine Antwort. Für Meinel ein Anlass für Kennzahlen: Das inzwischen zehn Jahre junge HPI habe derzeit 44 Studierende, 75 PhD-Studenten, zehn Lehrstühle und 50 Lehrbeauftragte. Einer der Schwerpunkte sei die Förderung von praxisorientierter Teamarbeit mit Quasi-Auftraggebern.

Als Beispiel nannte der Uni-Chef den Job, eine Versandlogistik-Software für Geschäftskunden der DHL zu entwickeln. Hierbei habe der externe Partner seine Aufgabenstellung definiert, anschließend hätten sich die jeweils sechs bis acht Studentinnen und Studenten der Projektgruppe selbstorganisiert dieses Problems in zwei Semestern angenommen. Die Lehrkräfte würden sich nur bei Bedarf einschalten. Begleitet wird diese Bildung durch Teleteaching mit portabler System-Architektur. Oder mit Video-Podcasts inklusive automatisierter Generierung von Video- und Audio-Podcasts. Und den letzten IT-Gipfel der Bundesregierung habe das Institut eigens mit einem Weblog begleitet, der nach wie vor in Betrieb sei und sich zu einer Plattform für Zukunftsthemen entwickelt habe.

Zu den weiteren Aktivitäten des Instituts gehört seit 2005 ein zweites HPI, die HPI School of Design Thinking (D-School) an der Stanford University in Kalifornien. Seit 2007 unterhält die D-School auch am HPI in Potsdam eine Zweigstelle. Nicht zuletzt kann die Hasso Plattner Ventures (HPV) inzwischen 13 Firmengründungen vorweisen, die zusammen mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigen. “Übrigens”, so Meinel, “wir haben nur zehn Prozent Frauenanteil bei den Bewerbungen, aber eine 50:50-Situation bei den Abschlüssen.”

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Silicon-Redaktion

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