silicon.de: Hat Ihr Unternehmen die Krise zu spüren bekommen?

Morales: Ja, und wie! Im Oktober haben wir kurz ein Zögern der Anwender festgestellt. Doch im November gab es einen Rekordmonat in unserer Geschichte. Der Dezember war fast gleich gut, und die Januar-Umsätze sind wieder klasse. Interessant daran ist ferner, dass die Zahl der Neukunden sämtliche Erfahrungswerte übersteigt. Ausgerechnet vom 25. Dezember bis zum 1. Januar, üblicherweise ist da tote Hose, haben wir die meisten Leeds registriert.

silicon.de: Was könnte der Grund sein?

Morales: Wir glauben, die Firmen stehen unter gewaltigem finanziellen Druck. Aber sie wissen gleichzeitig um die Notwendigkeit von Business Intelligence. Sie wollen sich besser aufstellen, sie suchen nach alternativen Angeboten. Und die finden sie in der Open-Source-Welt. Der häufigste Grund für diese Neuorientierung sind Kostenvorteile. Die Kunden interessieren sich gleichzeitig für neue Produkte auf Basis von Standards, für offene Frameworks, für einfache Integration. Außerdem mögen sie inzwischen wohl das Subskriptionsmodell.

silicon.de: Das sind doch keine neuen Argumente für Open-Source-Produkte.

Morales: Die Wahrnehmung von Open Source hat sich verändert. Programme, die Business-Anwender vor Jahren ausprobiert haben, sind heute zentrale Elemente ihrer IT. Open Source bewegt sich den Software-Stack hoch. Open-Source-Produkte werden ernst genommen, sie gelten als reif. Es gibt Erfahrungen anderer Anwender. Niemand muss als erster ins Wasser springen.

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Silicon-Redaktion

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