Wird Qimonda chinesisch?

Infineon-Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley hat im Vorfeld der Hauptversammlung am 12. Februar zur Lage bei Infineon und Qimonda Stellung genommen. Wie Zeitungen berichten, verhandelt der Insolvenzverwalter von Qimonda aktuell mit “potentiellen Investoren in Asien” über einen Kauf des Unternehmens.

Die Insolvenz von Qimonda mache es leichter, einen Investor zu finden, sagte Kley der Süddeutschen Zeitung. “Schulden fallen weg, die US-Fabrik muss nicht übernommen werden.” Es gebe für Qimonda Hoffnung.

Infineon habe bis in den Januar hinein mit einem Investor aus einer chinesischen Provinz verhandelt. Der Interessent verfüge über ausreichend Kapital und wolle eine Halbleiterfabrik in China aufbauen. “Aber seit der Insolvenz sind wir nicht mehr in Verhandlungen eingebunden. Das macht jetzt Verwalter Michael Jaffé.”

Gegenüber Spiegel Online bestätigte Jaffés Büro: “Es ist derzeit ein Team in Asien unterwegs. Es gab erste Gespräche und es wird in den nächsten Tagen weitere Gespräche geben.”

Kley räumte derweil Fehler der Geschäftsleitung ein. “Wir haben nicht rechtzeitig in den guten Zeiten an den Strukturen gearbeitet”, sagte er der Financial Times Deutschland. “2006, 2007 und 2008 hat kein Halbleiterhersteller auf der Welt Personal aufgebaut – die einzigen beiden waren Qimonda und Infineon.”

Der im Juni 2007 bestellte Vorstandschef Peter Bauer habe jedoch damit begonnen, gegenzusteuern. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung machte Kley deutlich, dass er Bauers Vorgänger Wolfgang Ziebart für die Misere verantwortlich macht und sich selbst Ziebarts Absetzung als Erfolg anrechnet.

“Nach dem Ausscheiden von Vorstandschef Wolfgang Ziebart im vergangenen Jahr bin ich öffentlich angeschossen worden”, so Kley. “Dabei müsste ein Aufsichtsratschef doch einen Schlag auf die Schulter bekommen, wenn er handelt, weil es so nicht weitergeht.”

Offenbar orientiert sich auch Infineon nach Asien. Infineon könne zwar allein überleben. Es werde in der Chipbranche jedoch weitere Zusammenschlüsse geben. “Wenn wir im Puzzle auf dem Chipmarkt jemanden finden, der zu uns passt, schauen wir uns die Sache an.” In Europa gebe es nicht mehr viele Chipkonzerne. “Wir schauen uns natürlich auch in Asien um”, sagte Kley.

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Max Dietrich Kley
Kley: “Es gibt Hoffnung”
Foto: Infineon

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