Westeuropäer zu wenig vernetzt
Westeuropäische Geschäftsanwender sind zu wenig vernetzt. Das haben die Beobachtungen von DB Research ergeben, dem Think Tank der Deutschen Bank. Demnach wird vor allem der elektronische Geschäftsverkehr von europäischen Unternehmen noch nicht hinreichend genutzt.
Grundsätzlich überwiegen einfachere Anwendungen, die nur begrenzte Anpassungen der Geschäftsprozesse erfordern. Die überwiegende Zahl der europäischen Unternehmen verschenkt die Produktivitätschancen, die sich aus komplexeren ITK-Anwendungen des elektronischen Geschäftsverkehrs in Verbindung mit organisatorischen Anpassungen ergeben können. Das ist die Einschätzung des Marktforschungsteams von DB Research.
Knapp die Hälfte aller Unternehmen aus den 15 untersuchten EU-Ländern nutzt das Internet für die Beschaffung, haben die Marktforscher festgestellt. Jedoch bieten weniger als 20 Prozent heute bereits ihre Produkte online an. Komplexere interne ITK-basierte Prozesse werden nur von 20 bis 25 Prozent aller Unternehmen eingesetzt. Auch die Vernetzung mit externen Partnern ist demnach für die meisten Unternehmen noch Zukunftsmusik.
Dabei gibt es im innereuropäischen Vergleich ganz erhebliche Unterschiede: Die einzelnen Länder, Branchen und Unternehmensgrößenklassen zeigen eine sehr verschiedene Affinität zu den Lösungen. Beim Einsatz von E-Business-Anwendungen belegen Unternehmen aus den nordischen Ländern und Deutschland beispielsweise die vorderen Ränge. Dagegen kämpfen die Unternehmen aus anderen EU-Ländern wie Italien und Spanien, aber auch aus Griechenland und Portugal immer noch mit ihren sehr starken, herkömmlichen Dienstleitungsangeboten und ihrer Servicekultur. Diese Tradition hängt wie ein Klotz am Bein der Märkte und sorgt dafür, dass sie im Vergleich von DB Research auf die hinteren Plätze verwiesen werden müssen.