Watschn für Infineon-Vorstand
Der Kurswert Infineons könnte niedriger kaum sein. Daher sind die Anteilseigner des Herstellers aufgebracht und wütend. Während in München die Infineon-Führungsriege von den Aktionären – nicht zuletzt auch wegen des Qimonda-Desasters – abgestraft wird, will Siemens die Zahl der Kurzarbeiter deutlich ausweiten.
“Das Abstimmungsergebnis zur Entlastung des Vorstandes spiegelt die nachvollziehbare Kritik am Verlauf des Geschäftes und des Aktienkurses wider. Sie ist meinen Vorstandskollegen und mir Ansporn, auch das Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen, die heute nicht für uns gestimmt haben. Wir werden beweisen, dass der eingeschlagene Weg Infineon sicher durch die Krise führt”, kommentierte Bauer daher auch verständnisvoll die Wut der Aktionäre.
So will man sich jetzt auf die Refinanzierung des Herstellers konzentrieren und tüchtig sparen. Dafür will Infineon unter anderem die Kurzarbeit ausweiten, weil viele Werke nur zu 40 Prozent ausgelastet sind. Bauer selbst verzichtet auf 20 Prozent seines Gehalts. Andere Manager verzichten auf 10 Prozent ihres Salärs.
Doch Infineon ist nicht das einzige Unternehmen, das in diesen Tagen mit Problemen zu kämpfen hat, vor allem die Chip-Branche hat es derzeit schwer. Neben STMicroelectronics, das einen großen Teil seiner Angestellten abbauen muss, ist Infineon-Konkurrent Freescale auf der Suche nach frischem Kapital.
Und auch im Münchner Mischkonzern Siemens muss man offenbar sparen. Zwar meldete das Unternehmen noch vor einigen Wochen überraschend gute Zahlen, doch will der deutsche Technologiekonzern das Sparprogramm offenbar drastisch ausweiten. So sollen, wie die Süddeutschen Zeitung berichtet, bis zu 10.000 Mitarbeitern in den nächsten Monaten Kurzarbeit drohen.