Krise trifft Europas IT-Dienstleister hart
Die wirtschaftliche Situation lässt auch die IT-Dienstleister in Europa nicht ungeschoren. Derzeit profitieren sie zwar vom anhaltenden Outsourcing-Trend. Doch das bleibt nicht ewig so. Das diagnostizierte Thomas Meyer von der Abteilung eResearch des Think Tanks DB Research.
Das hat bereits Auswirkungen: Die Vertragsvolumina haben in der zweiten Jahreshälfte 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Viertel ihrer Stärke eingebüßt. Und 2009 soll es nicht gerade besser werden. Dabei spielt das Argument, man spare Geld mit Outsourcing, eine immer geringere Rolle. Zunächst hat sich das Motto des Geldsparens durch Outsourcing für die Anbieter bewahrheitet. Doch mit der zunehmenden Tiefe der Krise wollen die Firmen oft überhaupt keinen IT-Bedarf mehr bezahlen. Das schlägt sich schnell auf die Serviceverträge nieder.
Theoretisch ist den Befragten dabei aber klar, dass sie mittel- bis langfristig nicht an Outsourcing vorbeikommen – und dass die Rechnung aufgeht. Doch derzeit steht Geldsparen im Vordergrund. Dabei werden die Europäer nur geringfügig weniger zu leiden haben wie ihre Kollegen in den USA, wo die Krise zunächst zugeschlagen hatte. Sowohl von der Zeit her als auch von den Auswirkungen her müssen die Anbieter in Europa sich nach den fetten Jahren an schmalere Geldbeutel gewöhnen. Sobald sich die Krise allerdings weltweit ausgetobt haben wird, sollen auch wieder neue Verträge unterzeichnet werden, so der Experte von DB Research, dem Think Tank der Deutschen Bank.