Chinesischer Lieferant der IT-Industrie am Pranger

Die Electronic Industry Citizenship Coalition (EIIC), in der sich Technologiekonzerne zur Selbstkontrolle zusammengeschlossen haben, will nun eine Überprüfung in dem Werk durchführen. Man wolle so Fakten sammeln und die Probleme mit den betroffenen Herstellern besprechen, hieß es von IBM gegenüber ZDNet. Zur EIIC gehören neben IBM auch Microsoft, Dell, Lenovo und HP.

Nach Angaben des NCL-Berichts dürfen sich die Arbeiter während ihrer Fließbandarbeit nicht unterhalten, keine Musik hören und ihre Hände und Köpfe nicht heben. Sie müssen zwölf Stunden täglich auf harten Holzhockern an einem Fließband sitzen, wo ihnen 1,1 Sekunden bleiben, um jeweils eine Taste einer Computertastatur zu montieren. Unbezahlte Überstunden sind Pflicht und pro Monat haben die Arbeiter im Schnitt nur zwei freie Tage zur Verfügung. Ihr Stundenlohn beträgt rund 64 Dollar-Cent, was nicht einmal genug ist, um die grundlegendsten Bedürfnisse zu stillen.

Die geplante Überprüfung durch das EICC sei ein wichtiger Schritt, heißt es vom NCL. Da als Termin jedoch der 23. und 24. Februar bereits feststehe, würden die Kontrolleure vor Ort wahrscheinlich keine authentischen Bedingungen vorfinden. “Das gibt der Fabrik Zeit, um die Arbeiter zu bedrohen, die danach zu Gehorsam genötigt und in Angst und Schrecken versetzt sein werden”, meint Charles Kernaghan, einer der Autoren des NLC-Berichts.

Silicon-Redaktion

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  • Wo liegt das Problem?
    Tach auch,
    ich versteh die ganze Aufregung nicht. So lange, wie wir Konsumenten unserer Geiz-ist-Geil Strategie folgen, kann es doch nun wirklich total egal sein, ob es 50 Hühner auf einem Quadratmeter sind oder 10 Menschen, die dann auch weniger verdienen dürfen.
    Dank der tollen Bezahlung der Arbeiter konnte selbst ich mir einen neuen PC leisten - ansonsten wär das undenkbar.

    Oder hab ich da was falsch verstanden??

  • Gibt doch kein Problem...
    Auch Tach, etwas provozierend Wolle, aber im Grunde bin ich bei Dir. Das Problem ist ein umfassendes mit der Mentalität.. Aber solange unsere Regierung solche Staaten und Systeme unterstützt, unsere Konzerne (Automotive) wie die Wilden in solche Staaten investieren wird es wohl schwer sein, dem "normalen" Konsumenten beizubringen, dass er das nicht kaufen darf... oder?

  • Gibt doch kein Problem...
    Auch Tach, etwas provozierend Wolle, aber im Grunde bin ich bei Dir. Das Problem ist ein umfassendes mit der Mentalität.. Aber solange unsere Regierung solche Staaten und Systeme unterstützt, unsere Konzerne (Automotive) wie die Wilden in solche Staaten investieren wird es wohl schwer sein, dem "normalen" Konsumenten beizubringen, dass er das nicht kaufen darf... oder?

  • Gibt doch kein Problem...
    Viele der "normalen" Konsumenten können sich doch schlicht und einfach garkeine ethische oder umweltfreundliche Haltung beim Konsum leisten. Es gibt sicher genug HartzIV Empfänger, die auch eine kritische Haltung dazu haben. Aber was sollen die denn bitteschön tun?? Sie können doch nur nach dem billigsten Angeboten gehen.
    Und was Elvis72 schon angedeutet hat: Die ganzen Verflechtungen der Industrie werden immer dafür sorgen, dass bei entsprechender Lobbyarbeit immer nur punktuell nach Lösungsansätzen gesucht wird. Grundsätzlich ist das natürlich positiv - immerhin.
    Aber es wird ein rumdoktoren an den Symtomen bleiben.

  • Gibt doch kein Problem...
    wer glaubt denn, daß das Problem damit gelöst wird keine Billigtastaturen mehr zu kaufen. Werden denn die teueren Tastaturen nicht in China ( wahrscheinlich in der gleichen Fabrik) produziert ?
    Als Käufer von IT Produkten kann ich doch gar nicht wirklich feststellen wie (unter welchen Arbeitsbedingungen ) die Sachen hergestellt werden. Ab welchem Preis wird denn unter vernüftigen Arbeitsbedingungen produziert ?

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