Falscher Antiviren-Club zockt die Nutzer ab
Computeranwender in Deutschland müssen sich vor einer neuen Betrugsmasche in Acht nehmen. Wie der Antivirensoftware-Anbieter G Data mitteilte, missbrauchen die Betrüger den Namen bekannter Schutzsoftwarefirmen. Damit ziehen sie den Anwendern viel Geld aus der Tasche, hieß es.
In einer aktuellen Kampagne versuchen unseriöse Anbieter die Anwender in eine Abofalle zu locken. Statt vermeintlichen Vollversionen von Virenschutzprogrammen erhalten die Opfer für 316 Euro Clubbeitrag ein Zweijahresabo und lediglich Trial-Versionen. Laut dem Impressum sitzen die Anbieter in Dubai und in Ottobrunn bei München. Die Kampagne beschränkt sich rein auf den deutschsprachigen Raum.
Das unseriöse Security-Portal ‘antivirus-security.net’ versucht, Besuchern von kino.to mit Werbebannern eine akute Schadcode-Infektion des eigenen PCs vorzutäuschen. Ein Klick auf die gefälschte Sicherheitswarnung führt anschließend auf eine Webseite. Dort wird den Opfern nach erfolgter Registrierung eine kostenlose Vollversion von G Data AntiVirus zur Desinfektion des PCs versprochen. Angeboten werden dann aber nur frei zugängliche Testversionen unterschiedlicher Antiviren-Hersteller. Mit der Registrierung hat der Anwender zusätzlich ein Zweijahresabo abgeschlossen.
G DATA betonte, in keinerlei geschäftlicher Verbindung zum Anbieter der Webseite zu stehen und prüft derzeit rechtliche Schritte. Nutzern, die den Betrügern auf den Leim gegangen sind, rät der Jurist Nico Reiners, Mitarbeiter am Institut für Rechtsinformatik der Leibniz Universität Hannover, auf keinen Fall zu zahlen und gelassen zu bleiben, auch wenn Inkasso-Büros eingeschaltet werden. Auch von der Androhung eines Schufa-Eintrags oder einer Klage solle man sich nicht beeindrucken lassen. Die Abofallen-Betreiber haben kein Interesse an einer Klage, da sie Angst haben zu verlieren; ein Schufa-Eintrag ist auch nicht ohne weiteres möglich, so Reiners.
“Die beschriebene Vorgehensweise ist ein Mix aus nutzlosen Virenschutzimitaten und Kostenfallen im Internet”, so Ralf Benzmüller, Leiter G Data Security Labs. Die im “Mitgliedsbereich” zusammengetragenen Downloadlinks von Antiviren-Produkten namhafter Hersteller erweisen sich bei genauem Hinsehen als maßlos überteuert.