SAP dementiert Verkaufsstopp von ‘Business ByDesign’
Immer mehr verdichteten sich die Vorzeichen, dass SAP bei dem ehrgeizigen Mittelstandsprojekt ‘Business ByDesign’ einen Rückzieher mache, heißt es in Medienberichten, dem widerspricht man allerdings bei SAP. Mit Business ByDesign wollte SAP vor allem kleinere Mittelständler ins Boot holen, die dem Walldorfer Unternehmen auch wieder Raum für Wachstum bringen sollten.
Im September 2008 lieferte SAP mit dem ‘Feature Pack 1.2’ das zweite größere Update zu Business ByDesign. “Mit dem anstehenden ‘Feature Pack 2.0’, das wir dieses Jahr liefern werden, bieten wir eine weitere deutliche Erweiterung der Funktionalität sowie eine weitere Senkung der Betriebskosten”, versichert Hans-Peter Klaey, President für den Mittelstand bei SAP.
Die Fachwelt aber fühlt sich dennoch von SAP hingehalten. “Es ist klar, dass SAP auf der CeBIT neue Features zeigt. Ich würde mich allerdings vor dem Hintergrund der Probleme nicht wundern, wenn das Unternehmen bereits parallel an einer Nachfolgelösung arbeitet”, so Techconsult-Analyst Alexander Kubsch gegenüber dem Handelsblatt. Kubsch zweifele auch die Zukunftsfähigkeit der aktuellen Version an. Ein neues Produkt im Online-Betrieb sieht der Analyst jedoch erst in drei bis vier Jahren.
Derzeit macht SAP zwar im Mittelstand einen großen Teil des Umsatzes, doch sind es hier meist größere Betriebe. Den kleineren Mittelstand, vor allem in Deutschland ein riesen Markt, adressiert SAP nach wie vor nicht im erhofften Maße.
Laut Handelsblatt habe SAP bereits die Vermarktung für Business by Design komplett eingestellt. Der neue Chef, Leo Apotheker, soll gar ein Verkaufsverbot ausgesprochen haben. Die Tatsache, dass SAP keine sichtbaren Marketingaktivitäten durchführt, lässt sich jedoch mit der Strategie der ‘kontrollierten’ Einführung bei ausgewählten Kunden erklären.