Qimonda hatte am Montagnachmittag in München bekannt gegeben, dass die Mitarbeiter mit weiteren Einschnitten zu rechnen haben, selbst wenn die Investorensuche erfolgreich ausgeht. Nach Angaben des Unternehmens sollen dazu noch in der laufenden Woche, Gespräche mit den Betriebsräten an den Standorten München und Dresden über mögliche Transfer- und Auffanggesellschaften für die Mitarbeiter geführt werden, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Ein Sprecher des Insolvenzverwalters Michael Jaffé sagte, dass es nun das Ziel sei, aus den Gesprächen mit “zahlreichen internationalen Interessenten” so schnell wie möglich konkrete Angebote für Qimonda zu machen. Außerdem ergänzte er, dass bei der Investorensuche der Schwerpunkt auf “strategischen Investoren” liege. – Ein strategische Investor arbeitet bei einer Beteiligung an einem Unternehmen vor allem mit der Zielsetzung, die eigene Position auszubauen oder neue Märkte zu erschließen. Er will also vor allem durch die Unternehmensbeteiligung oder Unternehmensübernahme seine Marktposition stärken und seinen Einfluss erweitern. Diese Beteiligung kann die verschiedensten rechtlichen Formen haben und von geringfügigem Umfang bis zur vollständigen Übernahme reichen.
Qimonda bemüht sich momentan auch um weitere Kredite, um den laufenden Betrieb der Standorte in den kommenden Monaten am Laufen zu halten. Dafür wird auch der Verkauf von Beteiligungen vorbereitet. Laut Branchenkreisen kommt dafür zum Beispiel die Mehrheitsbeteiligung an den zusammen mit dem Solarzellen-Hersteller Centrosolar betriebenen Gemeinschaftsunternehmen Itarion in der Nähe von Porto (Portugal) in Frage.
Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass die im Januar gescheiterte Staatshilfe noch nicht vom Tisch sei. Die Verhandlungen mit Entscheidungsträgern in Sachsen, Bayern, Deutschland, Portugal und der Europäischen Union liefen weiter. Von den Regierungen wurde die Bereitschaft signalisiert, sich an einer Finanzierung zu beteiligen. Jedoch nur unter der Voraussetzung, dass sich ein Investor für Qimonda findet.
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