Microsoft rudert im Abfindungsstreit zurück
Die entlassenen Microsoft-Mitarbeiter, die angeblich zu viel Abfindung erhalten hatten, dürfen das geld nun doch in voller Höhe behalten. Sie müssen nicht für den Fehler, der offensichtlich in der Microsoft-Lohnbuchhaltung lag, büßen. Der Konzern reagierte erst nachdem es an die Öffentlichkeit gekommen war, dass Microsoft Anteile von Abfindungen zurückgefordert hatte.
Dem Branchendienst CNET lag – offenbar aus Kreisen der Betroffenen – ein Schreiben vor. Darin forderte Microsoft unter Androhung von Bußzahlungen einen angeblich zu viel gezahlten Teil der Abfindungen zurück. Das löste einen Hagel an Kritik in den USA aus.
Am Montag teilte Personalchefin Lisa Brummel von Microsoft mit, der Konzern habe sich anders entschieden. Sie sagte gegenüber der Presse, dass die Rückzahlungsforderung nicht mehr bestehe. Außerdem erklärte sie, es habe sich lediglich um 25 Ex-Mitarbeiter gehandelt, bei denen zu viel Abfindung für die verlorene Stelle gezahlt worden sei. Etwa 20 weitere hätten zu wenig Abfindung erhalten. Auch dieser Fehler werde derzeit korrigiert. Insgesamt waren kürzlich 1400 Angestellte entlassen worden.
22 der 25 Betroffenen, die zunächst zahlen sollten, habe sie schon informiert, sagte die Human Resources Managerin weiter. Die angeblich zu hohen Abfindungen lagen ihr zufolge bei insgesamt jeweils 4000 bis 5000 Dollar. Generell hält Brummel es natürlich für richtig, dass eine Firma zu viel überwiesenes Geld zurückfordert. Doch die Umstände seien in diesem Falle besonders gewesen, spielte sie auf die Krise an. Deshalb habe sich der Konzern entschlossen, den Gekündigten das Geld zu lassen. Und die, denen noch etwas zusteht, bekommen ihr Geld umgehend, teilte der Konzern in einem offiziellen Statement hierzu mit.