Sensoren als Multitalente
In der Siemens-Forschung entstehen Sensoren, die unter anderem das Wohlfühlklima in Gebäuden steuern sollen. Die Wissenschaftler entwickeln jedoch nicht nur Sensoren zur Messung von Licht und Temperaturen, sondern etwa auch zur Detektion von Gasen oder Gerüchen.
Sie leben in einem Nährmedium auf einem Siliziumchip. Der Chip soll die Daten auswerten und sie an ein übergeordnetes Prozessleitsystem senden. Der Vorteil gegenüber chemischen Sensoren: Lebende Zellen reagieren auf alle Gifte.
Sensoren können auch die Luftqualität kontrollieren. Wenn Räume muffig riechen, kann die Luft mit Ozon gereinigt werden. Das Ozon verbindet sich mit den Geruchsmolekülen und neutralisiert sie, indem es sie aufspaltet.
In den Siemens-Labors entwickeln die Forscher unter anderem Gassensoren, die typische Raumgerüche erkennen. Grundlage der Forschungsarbeiten sind 18 Gase – etwa Ethan, Propen oder Aceton –, mit denen die Wissenschaftler Modellgerüche herstellen.
Hexanal dient beispielsweise dazu, um den Geruch muffiger Teppichböden zu testen. Melden die Sensoren dem Leitsystem, dass die Luft schlecht riecht, gibt dieses den Befehl zur Freisetzung von Ozon. Die Ozonkonzentration kann wiederum mit einem Sensor überprüft werden, um Nebenwirkungen wie die Reizung der Atemwege zu vermeiden.