Internet der Zukunft: IPv6 plus Breitband
Der Deutsche IPv6-Rat fordert, dass der Beschluss der Bundesregierung, bis zum Jahr 2010 für ein nahezu flächendeckendes Angebot von Breitbandanschlüssen zu sorgen, mit dem Umstieg auf den Internet-Adressstandard IPv6 verknüpft werden muss.
Die Systemumstellung auf den neuen Internet-Adressstandard sei dringend notwendig, meint der IPv6-Rat. Nach einem Bericht von ‘Spiegel Online’ wird bis spätestens 2012 der Adressraum im Internet immer knapper werden. Die mageren 4,29 Milliarden Internetadressen des alten IPv4-Protokolls werden dann ausgeschöpft sein. Nach Ansicht von Christoph Meinel, Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts und Kopf des deutschen IPv6-Rates brauche man in Zukunft Sextillionen IP-Adressen. Meinel schlägt vor: “Wenn nun mehr Menschen in Deutschland der Zugang zum schnellen Internet ermöglicht wird, sollte damit hierzulande auch gleich der Umstieg auf die neuen Datenverkehrsregeln des Standards IPv6 verbunden werden.”
“Der Standard IPv6 ist eine zukunftsweisende Technologie”, betont Meinel. Mit der schrumpfenden Menge an IPv4-Internetadressen steige auch der Druck, die neue Protokollversion einzuführen. Deshalb müsse die staatliche Breitbandförderung gleichzeitig IPv6 unterstützen. Der Rat fordert, dass die Provider für den Ausbau des Breitband-Internets nur staatliche Förderung erhalten, wenn sie ihren Kunden auch IPv6-fähige Anschlüsse bieten.
Nach Ansicht von Meinel gibt es keinen Grund des Internetstandard so schnell wie möglich einzuführen. IPv6 wird bereits seit 1995 entwickelt und soll nun das inzwischen sechsundzwanzig Jahre alte, doch immer noch aktuell gültige IP-Protokoll Version 4 (IPv4) ablösen. Die IPv6-Technologie ist nach Ansicht von Meinel schon längst ausgereift. Auch die meisten Computer und Betriebssystem beherrschen schon den neuen Standard. Obwohl die Technik längst ausgewachsen und stabil sei, sperren sich die meisten Provider noch gegen eine flächendeckende Umsetzung.