ERP im Krisenjahr 2009

“Nach einem weiterhin schweren Jahr 2009 realisiert die deutsche IT-Branche bis zum Jahr 2020 Wachstumsraten von durchschnittlich 3,9 Prozent”, erklärte kürzlich der A.T. Kearney-Analyst Holger Röder. Allerdings, so sein Kollege Dr. Marcus Eul, profitierten die ERP-Anbieter am wenigsten von der positiven Entwicklung.

Im Gegenteil, bei ihnen schlägt “die Krise” am ehesten unter allen Hard- und Softwareanbietern durch: “Der CIO muss im ‘Brot- und Buttergeschäft’ sparen: Budgets für standardisierte Infrastruktur-, Logistik-Anwendungen sowie ERP (Enterprise Ressource Planning)-Systeme werden zunehmend unter Druck geraten. Das Outsourcing in diesem Bereich wird stetig weiter ausgebaut”, so der A.T. Kearney-Partner.

Die Analysten von IDC hauen in die selbe Kerbe, heben zudem aber hervor, dass die Kunden besser nicht mit Einsparungen bei der IT auf die aktuelle Wirtschaftslage reagieren sollten. “Wer angesichts der drohenden Rezession rigoros auf die Kostenbremse tritt, wird zwar kurzfristig Einsparungen erzielen, langfristig aber ins Hintertreffen geraten. In Zeiten der Schwäche ist dies zwar verlockend, um eine Krise zu meistern ist jedoch Innovationsfähigkeit gefragt”, so der IDC-Analyst.

Fazit: Die Anbieter werden sich auf einen verstärkten Wettbewerb einstellen müssen – dagegen die Anwender sollten sich gerade jetzt Gedanken über die Einführung eines neuen Systems machen. Auf der CeBIT können sie sich vom 3. bis 8. März einen Überblick über das umfangreiche ERP-Angebot verschaffen.

Besonders um den Mittelstand buhlt eine ganze Legion an Spezialisten, allen voran natürlich der Branchenprimus SAP. Die SAP-Tochter Steeb Anwendungssysteme beispielsweise machte kürzlich mit einer “Abwrackprämie” für mittelständische Kunden auf sich aufmerksam. Der IT-Lösungsanbieter rechnet 25 Prozent des Anschaffungspreises von alter Unternehmenssoftware beim Kauf von SAP-Lizenzen an. Die Aktion startet auf der CeBIT und läuft ein knappes halbes Jahr. In dem Prämientopf für den deutschen Mittelstand sind insgesamt eine Million Euro.

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Natürlich gibt es viele Stimmen, die Walldorf als grundlegend unpassend für den Mittelstand bezeichnen. Wenig überraschend, dass solche Meinungen nicht zuletzt von Konkurrenten vertreten werden. Der ERP-Experte Dieter Große-Kreul, Geschäftsführer von Agresso, erklärte etwa: “Kein Unternehmen kann es sich in Krisenzeiten leisten, mit zusätzlichen Problemen zu kämpfen, die durch die Einführung oder Anpassung eines IT-Systems ausgelöst werden.” Seine Lösung: “Bei der Wahl von IT-Systemen müssen Return on Investment, Senkung der Betriebskosten und Reaktionsgeschwindigkeit ausschlaggebend sein.”

Agresso präsentiert auf der CeBIT in Halle 5, Stand D23 und in Halle 9 im Public Sector Parc) agile ERP-Lösungen für nicht ganz so große Unternehmen und den öffentlichen Bereich. Das Besondere: Kunde sollen Software-Anpassungen, die zumeist durch Umstrukturierungen und Reformprojekte bedingt sind, schnell selbst umsetzen können.

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