Microsoft-Klage gegen Open-Source-Technologien
Microsoft hat den GPS-Hersteller TomTom wegen Patentverletzungen angeklagt. Dabei stehen offenbar auch Linux-Technologien zur Debatte. Microsoft versichert, damit nicht generell gegen Open Source vorzugehen. In der Branche jedoch gibt es erhebliche Zweifel.
So seien in beinahe allen Kundengesprächen rechtliche Fragen ein Thema. Doch die Anwender fürchteten weder Microsoft noch einen anderen großen Hersteller. Sie hätten vielmehr Angst vor Patent-Trollen wie das Unternehmen Intellectual Ventures, das jüngst weitere 500 Patente kaufen konnte. Große Hersteller wie Microsoft lebten davon, in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren und diese an ein breites Publikum zu vermarkten Diese Klientel gelte es nicht zu verschrecken. Patent-Trolle dagegen hätten nur ein einziges Kapital – und das müssten sie optimal ausnutzen.
Daher erscheine es derzeit tatsächlich wenig wahrscheinlich, dass Microsoft mit dieser Klage einen Feldzug gegen Linux startet. Gutierrez fügte an, dass dieser Fall sehr speziell, und die Verwendung des Linux-Kernels durch TomTom nicht der Hauptfocus der Klage sei. Zudem kämpfe TomTom derzeit an so vielen rechtlichen Fronten, dass der Hauptteil der Ausgaben des Herstellers für Rechtsmittel aufgewendet werde.
Asay erklärt weiter, dass Microsoft – das laut seiner Zählung erst drei Patentklagen geführt hat – bei einem Angriff auf Linux vermutlich nicht bei Navigationsgeräten Unsicherheit schüren würde. Eine bessere Angriffsfläche böten Server beziehungsweise deren Betriebssystem.
Damit allerdings würden auch gewichtige Hersteller wie zum Beispiel IBM getroffen, die auf einem riesigen Patentportfolio sitzen. Darunter findet sich sicherlich auch das eine oder andere Patent, das gegen Microsoft gewendet werden könnte…