“Digitale Nomaden lassen sich nicht einzäunen”

Was viele Unternehmen tun, ist, die Smartphones ihrer Mitarbeiter zu verschlüsseln. Die beständige Flut verlorener und gestohlener Laptops reicht hier als Mahnung vollkommen. Auch eine Firewall leuchtet vielen noch ein, verfügen die Geräte doch meist über eine WLAN-Anbindung. Verkauft der Anbieter im Paket auch noch einen speziellen Malware-Schutz wird der vorsorglich gerne mitgenommen, mehr aber auch nicht.

Viel mehr – laut IDC-Umfrage am allermeisten – fürchten sich die Unternehmen vor der Manipulation von Daten. Denn mit falschen Daten weiterzuarbeiten und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen, kann fatale Folgen haben. Allerdings hat diese Gefahr weniger mit dem Einsatz mobiler Endgeräte zu tun, sondern gehört mehr in die Kategorie “übergeordnete Bedrohungspotentiale”.

Eine andere Gefahr, die in direkten Zusammenhang mit der mobilen Anbindung der Mitarbeiter steht, wird dagegen laut Experten sträflich unterschätzt. Es ist der eigenen Mitarbeiter. Absichtlich oder unabsichtlich ist es für ihn Dank der kleinen Alleskönner wesentlich leichter geworden, vertrauliche Nachrichten weiterzugeben. “Wir sorgen uns vor allem um den Browser”, sagt Raimund Genes, Chief Technology Officer Anti-Malware bei Trend Micro.

Er fordert strikte Regelungen, wie etwa, dass nur noch Devices zum Einsatz kommen dürfen, die von der Firma zur Verfügung gestellt wurden. “In Deutschland sind wir auf diesem Gebiet hinten dran. In Großbritannien beispielsweise sind die Unternehmen wesentlich restriktiver und verbieten beispielsweise, dass geschäftliche Telefonate über das Privathandy geführt werden.”

Auch Utimaco-Experte Pollmann fordert mehr Mut zum Nein sagen. Gerade jetzt. “Weil wir in einer Wirtschaftskrise sind, sinkt die Loyalität der Mitarbeiter dramatisch ab. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft, Daten zum eigenen Vorteil zu nutzen – das gilt besonders für entlassene Mitarbeiter.”

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Silicon-Redaktion

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