Yahoo lässt sich Microsoft-Abwehr etwas kosten
Der Suchmaschinenkonzern Yahoo hat bisher für die Abwehr von Microsoft etwa 79 Millionen Dollar ausgegeben. Microsoft ist schon lange an den Geschäften von Yahoo interessiert. Kaufgesuche sind bisher aber immer gescheitert. Diese Gegenwehr hatte Millionen verschlungen. Dafür konnte Microsoft einige hochrangige Manager ergattern.
Die neue Yahoo-Chefin Carol Bartz machte sich gleich nach der Einführung vor sechs Wochen mit einem gründlichen Sparprogramm einen Namen: Die internationale Struktur wurde gekürzt und vereinfacht. Gehaltssteigerungen gibt es bis auf weiteres nicht. Bereiche werden zusammengefasst und Manager müssen gehen. So werden Produktentwicklung und Marketing, die bislang unabhängig arbeiteten, in einer eigenständigen Abteilung zusammengefasst werden, heißt es in einem internen Schreiben, das den Agenturen vorliegt. Der bisherige Technologie-Chef Ari Balogh wird zusätzlich für die Produktentwicklung zuständig sein. Finanzchef Blake Jorgensen geht. Neu geschaffen wurde ein Vorstandsposten für Marketing. Zusätzlich wird der von dem Deutschen Marco Börries geführte Bereich ‘Connected Life’ aufgespalten und Börries verlässt Yahoo.
Bartz will Yahoo effizienter machen und die Strukturen vereinfachen. Sie sei “ehrlich gesagt überrascht, wie kompliziert manche Dinge hier sind”. Außerdem solle verstärkt die Meinung der Kunden gehört werden. Regional soll es nur noch zwei Einheiten geben: Nordamerika und International. Bisher gab es einzelne Führungsstrukturen für Europa, die Asien-Pazifik-Region und Wachstumsmärkte. Bartz ist sich bewusst, dass die Yahoo-Mitarbeiter genug von Umstrukturierungen haben. Allerdings werde die neue Struktur immerhin für zwei bis vier Jahre gelten, versicherte sie.