Globalfoundries beerbt AMD

Es tut sich was bei AMD. Das Unternehmen versucht sich in der Kunst, die es bislang wie kein zweites beherrschte: sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Dafür gibt es die Chip-Herstellung auf.

Eine wachsende Zahl von Chip-Anbietern gebe die Eigenproduktion angesichts steigender Kosten und Komplexität auf und setze stattdessen auf unabhängige Foundry-Firmen als externe Produktionsquelle, hieß es von Globalfoundries.

In der Halbleiterindustrie gebe es heute nur noch wenige Anbieter mit der richtigen Kombination aus Fertigungskapazitäten und innovativen Technologien. Klassische Chip-Foundries hinkten in der Regel bei der Technologie hinterher, weil sie nicht in der Lage seien, große Summen in Forschung und Technologie zu investieren.

Traditionelle Foundries seien wiederum oft nur in einer Region angesiedelt, was angesichts der globalen Orientierungen von Chip-Produzenten zu logistischen Problemen führen könne. Globalfoundries wolle diese Lücken mit Hilfe moderner Fertigungstechnologie und Volumenfertigung an mehreren Standorten schließen.

So sollen die ehemaligen AMD-Produktionslinien in Dresden nach Angaben von Globalfoundries erweitert werden. Der Standort Dresden wird künftig als ‘Fab 1’ mit zwei Modulen geführt. Modul 1, bisher bekannt als AMD Fab 36, wird sich zunächst auf die Fertigung auf Grundlage der 45nm-Silicon-on-Insulator-Technologie konzentrieren. Im Modul 2, der ehemaligen AMD Fab 30/38, sollen vor allem Bulk-Siliziumwafer in der 32nm-Technologie produziert werden.

Neben dem Ausbau der Fab 1 plant Globalfoundries für 2009 auch den Baubeginn für ein neues Werk in Saratoga County, US-Bundesstaat New York. Der Hersteller will rund 4,2 Milliarden Dollar investieren. Das Werk wird die Bezeichnung ‘Fab 2’ tragen und etwa 1400 direkte Arbeitsplätze in der Region schaffen.