Finnland bekommt ‘Lex Nokia’

Handy-Hersteller wie Nokia sind ständig auf der Jagd nach Innovationen. Sie mögen an neuen Handy-Designs und Funktionen hoch interessiert sein. Die Sicherung ihres geistigen Eigentums erscheint ihnen dabei jedoch wichtiger, als der Datenschutz.

Auch die deutsche TK-Branche hat zum Datenschutz ein eigenwilliges Verhältnis. Hierzulande hat die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr die Auswertung von Telefondaten einzelner Mitarbeiter eingeräumt. Man habe eine “undichte Stelle” im Konzern ermitteln wollen, hieß es.

Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, hat die Mobilfunkbranche im Rahmen der CeBIT denn auch ihre Verantwortung für den Datenschutz gemahnt. Schaar hatte dabei die Privatsphäre der Nutzer im Blick.

“Viele mobile Geräte liefern ständig sehr genaue Informationen über den jeweiligen Standort. Die Hersteller und die Anbieter von Diensten müssen die Nutzer in die Lage versetzen, ihre Privatsphäre zu wahren”, so Schaar.

Er forderte von den Unternehmen, die Nutzer durch Hinweise über die Ortungsfunktionen zu informieren. Sie sollten Warnsignale in die Geräte einbauen, die jede Ortung optisch oder akustisch melden.

Eine Ortung sollten nur bei ausdrücklicher Freigabe durch den Nutzer aktiviert werden, so Schaar. Außerdem solle es möglich sein, die Ortungsfunktionen leicht zu deaktivieren. Die Anbieter sollten die Standortdaten zudem nur speichern, wenn die Nutzer ausdrücklich einwilligen.

Peter Schaar
Schaar: Mahner für Datenschutz
Foto: Bund

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