Nach einer Erhebung von coretelligence haben einige Unternehmen Mängel in ihrer BI-Ausrichtung und auch nur geringes Zutrauen in die Zukunftsfähigkeit ihrer BI-Infrastruktur. Typische Defizite sind:
1. Vornehmlich technisch dominierter Fokus: BI-Vorhaben begannen bisher oft mit der Tool-Entscheidung, deren Funktionsprofil dann zur Matrix für das Projekt wurde. Doch indem dieser technische Fokus das Konzept bestimmt, erlangen die Prozess- und organisatorischen Bedingungen zwangsläufig eine sekundäre Bedeutung. Noch weniger orientiert sich die Ausrichtung dann an den Business-Anforderungen, im Regelfall fehlt es sogar an einem Business Case.
2. Die Zuständigkeiten zwischen Fachbereichen und IT nicht klar geregelt: Sollen Projekte zum Erfolg geführt werden, gilt es, die Verantwortung nach dem Prinzip der bestmöglichen Kompetenz zu verteilen. Dazu gehört sinnvollerweise, dass die IT eine integrierte, konsolidierte und harmonisierte Datenplattform aufbaut, während die Fachbereiche ihre Applikationen wie Reportings, Analysen und Data Mining selber entwerfen und umsetzen. Eine derart gemeinsame Entwicklung einer BI-Plattform gehört in der Unternehmensrealität allerdings eher zu den Ausnahmen.
3. Jeder Fachbereich geht seinen eigenen Weg: Es herrscht vielfach ein Eigenleben der Organisationsbereiche ohne Orientierung an übergreifend angelegten Zielen und Methoden. Doch es macht auf Dauer keinen Sinn, dass etwa der Controlling-Bereich in Sachen BI andere Prozessstrukturen entwickelt als die Vertriebsabteilung und diese wiederum ein anderes Konzept verfolgt als weitere Fachbereiche. Durch diese Autonomiebestrebungen der Fachabteilungen entstehen isolierte Insellösungen, die den Unternehmensnutzen von BI deutlich einschränken.
4. Es wird auf klare Definitionen und Strukturen verzichtet: Nicht nur weil von den Organisationseinheiten unterschiedliche Wege beschritten werden, wird weder eine Klärung der Begrifflichkeiten noch der Rollen und Regeln vorgenommen. Diese nebulöse Situation resultiert auch oder oft sogar hauptsächlich daraus, dass BI nicht in der Dimension der Prozesse und stattdessen aus einem technischen Verständnis heraus gedacht wird.
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