Microsoft-Klage gegen TomTom untergräbt GPL

In einem Interview mit dem Branchendienst ZDNet.uk behauptete Allison, dass Microsoft durch seine Cross-Licensing-Abkommen, welche unter anderem mit dem Linux-Distributor Xandros geschlossen wurden, die Nutzung von alternativen Produkten erschweren will. Die Methode, welche Microsoft verwendet sei äußerst fragwürdig, meint der Samba-Projekt-Gründer.

“Man kann keine GPL-Software einsetzen und gleichzeitig Patentabkommen mit Microsoft oder anderen Unternehmen abschließen, welche die GPL-Software mit abdecken”, sagte Allison. “Wenn man diesen Weg geht, dann verliert man das Recht die Software weiterzugeben.” Auf diese Weise lasse Microsoft der Industrie nur die Wahl, entweder die eigenen Produkte zu verwenden, oder bei der Nutzung von Konkurrenzprodukten behindert zu werden, so Allison.

Microsoft versucht mit seiner Klage gegen den niederländischen Navi-Hersteller TomTom eine Drohkulisse aufzubauen, um auch andere Unternehmen zum Abschluss von Patentabkommen und Lizenz-Deals zu bewegen, meint Allison weiter. Ein Microsoft-Anwalt hat jedoch die Vorwürfe von Allison zurückgewiesen und erklärte, das Microsoft nicht die Absicht habe, der Open-Source-Gemeinde mit Patentansprüchen zu drohen.

TomTom soll laut Anklage gegen insgesamt acht Patente des Redmonder Unternehmens verstoßen. Microsofts Chefsyndikus Horacio Gutierrez erklärte, seine Firma habe über ein Jahr lang mit Tomtom über die Lizenzierung der Patente verhandelt. “Sie waren eigentlich nie bereit, sich mit uns zu einigen.” Die in Frage stehenden Patente seien aber bereits von vielen anderen Unternehmen lizenziert worden. Fünf der acht Patente betreffen Systeme für die Fahrzeugnavigation. Die anderen drei Patente behandeln Technologien für kurze und lange Dateinamen und die Verwaltung von Dateisystemen. Dies betrifft nach Aussage von Microsoft auch Linux-Systeme. “Es ist die Art und Weise, wie Tomtom den Linux-Kernel implementiert, die gegen unsere Patente verstößt”, sagte Gutierrez.

Silicon-Redaktion

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