Bei Qimonda gehen die Lichter aus
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich bis Ende März noch ein Investor für Qimonda findet. Damit rückt die drohende Schließung der Standorte in Dresden und München immer näher.
Doch das Ganze wird – finanziell gesehen – nicht weiterhelfen. Bereits Ende Februar kamen aus Brüssel die Signale, dass eine finanzielle Unterstützung von Seiten der EU nicht in Betracht kommt. Der Vizepräsident der EU-Kommission Günter Verheugen erklärte damals, dass es für die Unterstützung von Qimonda keinerlei Instrumente gebe. Auch aus Berlin wurde jegliche finanzielle Hilfe abgeschmettert. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sagte, dass Qimonda kein “systemrelevantes Unternehmen” sei.
Momentan bemüht sich der Insolvenzverwalter um eine Zwischenfinanzierung für Qimonda, um die Produktion im April weiterlaufen lassen zu können. Das sei jedoch ohne politische Unterstützung nicht möglich. Aus diesem Teufelskreis scheint es kein Entrinnen zu geben. Somit droht dem Unternehmen zum 31. März das endgültige Aus. Qimonda beschäftigt allein am Standort Dresden 3000 Beschäftigte und in München sind rund 1400 Mitarbeiter tätig. Weltweit arbeiten für den Speicherchiphersteller 12.000 Mitarbeiter.
Nur noch bis Monatsende werde Insolvenzgeld gezahlt, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters, Sebastian Brunne, gegenüber der Financial Times. Selbst wenn eine Weiterführung des Betriebes ermöglicht wird, muss mit drastischen Einschnitten gerechnet werden. Brunner meint, dass in diesem Fall nur noch eine “Kernmannschaft” übrig bleibe. Der Sprecher teilte außerdem mit, dass momentan Verhandlungen mit dem Betriebsrat zur Bildung einer Transfergesellschaft geführt werden.