Die Gespräche mit potenziellen Investoren laufen auf Hochtouren, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Michael Jaffé am vergangenen Mittwoch in München. Doch nach Aussage des Sprechers wird es “definitv nicht gelingen”, einen Investor bis Ende März an Land zu ziehen. Eine “formalisierte Lösung” werde inzwischen “völlig ausgeschlossen”.
Die Investorensuche gestaltet sich anscheinend, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Marktsituation, schwierig. Es gebe zwar “durchaus Interesse an Qimonda”, doch bislang liege “kein belastbares Angebot” vor, berichtet die Sächsische Zeitung.
Die Gespräche mit möglichen Geldgebern aus dem arabischen Raum führten zu keinem Ergebnis. Eine Hand voll anderer Halbleiterunternehmen hatte auch kein Interesse bekundet. Den meisten Unternehmen fehle für eine Komplettübernahme und die Produktionsfortführung des einzigen europäischen DRAM-Herstellers das nötige Geld.
Auch auf die Politik braucht Qimonda kaum mehr bauen. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hatte am Mittwoch auf der Internationalen Handwerksmesse in München erklärt, dass sich das Unternehmen wegen unbelastbarer Planungen keine Hoffnungen auf eine Finanzspritze des Freistaates machen brauche. Der Freistaat Sachsen wolle dem Unternehmen nur helfen, wenn Qimonda einen Investor und einen schlüssigen Plan vorlegen kann. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) trifft sich am 13. März mit dem EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso unter vier Augen in Brüssel, um ein “strategisch angelegtes Gespräch zur Bedeutung der Halbleiterindustrie in Europa” zu führen.
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Bei Qimonda gehen die Lichter aus
Verfrühte Grabreden sind nicht angebracht. Diese Art, den Untergang herbeizuschreiben, ist alles andere als hilfreich. Die paar Tage sollten auch schlagzeilengeile Journalisten noch abwarten können.
Loh
Ich frage mich, wozu gibt es Aufsichtsraete, wenn Sie ein Unternehmen nicht gegen die "wilden" Plaene eines Herrn Loh und Seifert schuetzen kann. Wo ist die Haftung?
Bei Qimonda gehen die Lichter aus
"Verfrühte Grabreden sind nicht angebracht. Diese Art, den Untergang herbeizuschreiben, ist alles andere als hilfreich. Die paar Tage sollten auch schlagzeilengeile Journalisten noch abwarten können"
+1
Hoffnung gibt es bis zum Schluss
Dass es "Spitz auf Knopf" steht mit Qimonda ist wohl inzwischen
Jedem klar.Was ich jedoch so sehr in Deutschland vermisse das sind unkonventionelle Ideen! Leider machen da auch junge, "dynamisch wirkende" Wirtschaftsminister keine Ausnahme!
Wie reagiert die Politik auf die Entstehung dieser riesigen
"Auffang-Gesellschaft" für angeschlagene Halbleiterfirmen in Fernost? "Gibts nicht"----geht hier wohl nicht!!
Wie wäre es denn, wenn der Mutterkonzern Infineon die
angeschlagene Tochter wieder unter ihre Fittiche nehmen würde?
Die Abschreibungen auf Qimonda sind ja bereit getätigt!!
Und wenn Qimonda aufgelöst werden muß, kommen auch auf den Mutterkonzern Forderungen in 3-stelliger Millionenhöhe zu.
Wäre es da nicht geschickter, dieses Geld in Qimonda zu investieren, mit Portugal und Sachsen zusammen? Wenn die neue
neue Technologie von Qimonda wirklich gut ist, muß man als Erstes
den Mutterkonzern davon überzeugen --- und dann gemeinsam Handeln! Die Talsohle gemeinsam überstehen, und d a n a c h
einen Käufer suchen!!
kein Sinn in "Kurzfristiger Staatshilfe"
Qimonda ist in der Form wie bisher unmöglich ohne dauerhaften Cashzufluß von außen überlebensfähig. Daher ist die Zurückhaltung seitens der Politik zwar einerseits verständlich andererseits aber nur zu typisch für eine historisch unfähige Deutsche und Europäische Regierung, die (auch schon die vielen vor ihr) die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben und in den per Lobby geschützten Bereichen (siehe Automobilindustrie) eine Scheinwelt entstehen ließen, die am Zukunftsmarkt (energiealternative Sparautos) vorbeientwickelte anstatt bewußt techologische Schlüsseltechnologien in Europa zu halten, zB. Mikroelektronik. Somit wird bald die ganze Welt abhängig sein von der Chinesisch- Taiwanesisch -Koreanischen Industriemafia. Man wird die von 1-3 großen Herstellerfirmen - Quasi Oligopolisten) diktierten Preise bezahlen müssen wenn man noch irgenein technisches Gerät oder Fahrzeug bauen will. Von diesen Firmen sind heute praktisch alle Stattsfirmen sind, da extrem verschuldet und von denen eine - siehe Taiwan - gerade im Entstehen ist).
Somit hat Europa also wieder eine Schlüsseltechnologie (da liegt der hunge Wirtschaftsminister nämlich falsch) aufgegeben und dem Quartalsdenken geopfert bzw. dem Walkampfkalkül; jetzt wird bewußt weggeschaut, weil andere Firmen mit weit mehr Mitarbeitern (und Wählern) sind jetzt eher "Systemrelevant" und werden unterstützt, denn sonst würde ja tatsächlich vielleicht das Parteiensystem in Deutschland in Gefahr geraten.
Standort Europa Adé
Grüße an die Politik
sorry...
...aber ein unfähiges Management und eine Belegschaft, die sich zu einem großen Teil bis vor kurzem für unersetzbar hielt haben keine Steuergelder verdient!
Systemrelevant
Wie Systemrelevant sind eigentlich unsere Politiker? Wenn in 5 oder 10 Jahren Europas Politiker feststellen das die Chipindustrie doch Systemrelevant ist wird es wesentlich teurer sie wieder neu aufzubauen! Aber wir Steuerzahler werden es dann auch wieder stemmen.
PS: Viel spass den Bänkern die ihren Bonus noch gekriegt haben,
Vorschlag zum Unwort des Jahres: Systemrelevant
Qimonda Geldgrab
Es macht keinen Sinn Qimonda zu retten, weil auf absehbare Zeit nur Verluste gefahren werden können. Wenn man innerhalb eines Jahres über drei Milliarden Euro Verlust hat, ist man nicht mehr überlebensfähig.
Keine weiteren Subventionen für Qimonda
So schlimm die Situation für die Qimonda-Mitarbeiter auch ist - es wäre sträflich, das unweigerliche Sterben von Qimonda durch immense Steuergelder um 2-3 Monate hinauszuzögern.
Nichts anderes ist es: Eine Kette von Fehlentscheidungen des Managements gepaart mit unglaublicher Hybris haben in dieses Desaster geführt. Jetzt soll es der Steuerzahler unterfüttern.
Es gibt kein wirkliches Konzept für die Zukunft von Qimonda, weder von Qimonda noch von Infineon.
Das Management, welches Qimonda unvorbereitet und konzeptionslos in diese Krise geführt hat, sitzt weiter auf der Kommandobrücke und wenn schon Infineon als Haupteigentümer von Qimonda kein Vertrauen hat, um die notwendigen Investitionen zu tätigen, dann dürfen das der Freistaat Sachsen oder der Bund oder die EU erst recht nicht tun.
Die diffusen Millionenbeiträge, die durch die Presse geistern, werden einfach im laufenden Betrieb der nächsten 3 Monate aufgefressen. Es sind weitere 500-800 Mio. nötig, um den Maschinenpark in Dresden uf die neue Technologie umzurüsten.
Wäre die neue Buried-Wordline-Technologie tatsächlich der Durchbruch, dann sollten doch die Wettbewerber von Qimonda ein ausgeprägtes Interesse an Qimonda haben, um sich diesen angeblichen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Stattdessen werden Allianzen zwischen Asien und den USA geschmiedet und Qimonda bleibt die kleinste zerstörbare Einheit.
Mit jedem Chip, den Qimonda produziert, wird das Defizit größer, denn es ist derzeit nicht vorhersehbar, wann DRAM wieder gewinnbringend verkauft werden kann.
Bei anderen Firmen wird über Kurzarbeit und vorübergehenden Gehaltsverzicht diskutiert, bei Qimonda keine Spur davon.
Hinzu kommt, dass von den letzten Stellenkürzungen hauptsächlich Forschung und Entwicklung betroffen sind, so wandern jetzt auch noch die Wissensträger in die Solarindustrie ab.
Jeder Euro, der heute noch in die DRAM-Fabrik Qimonda gesteckt wird, ist leichtfertig verbranntes Geld!