RFID auf dem Ski
Ob Slalom oder Abfahrt – im Skirennlauf geht es um tausendstel Sekunden. Leistungssportler müssen ihren Fahrstil daher ständig verfeinern. Mit kleinen Funksendern auf den Skiern können Profis ihre Fahrgewohnheiten künftig genauer unter die Lupe nehmen.
Um die Schwächen des Fahrstils ausfindig zu machen, analysieren Trainer und Sportler bisher Videoaufnahmen. “Die Auswertung erfolgt dabei eher aus dem Gefühl heraus, nicht über konkrete Messwerte”, sagte Dr. Klaus Richter, Kompetenzfeldleiter am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg.
Künftig können RFID-Transponder – Funksender und -empfänger – den Trainer bei seiner Arbeit unterstützen. Sie werden auf den Skiern des Sportlers befestigt und funken über kleine Antennen Radiowellen in alle Richtungen – tausendmal pro Sekunde. Die Antennen sitzen vorne und hinten auf den Skiern. Empfangsstationen, die in regelmäßigen Abständen neben der Piste stehen, nehmen die Signale auf und werten die Zeit aus, die ein Signal für den Weg von der Antenne zur Station braucht. So ermitteln sie die Positionen der Antennen auf drei Zentimeter genau.
Ein Computer errechnet die Lage der Skier während jeder Millisekunde und zeigt auf dem Bildschirm ihre genauen Wege. “Der Trainer erkennt, ob die beiden Skier parallel waren”, so Richter, “ob der Skiläufer in einer Kurve von seiner Bahn abdriftet und ob er das Carving beherrscht.” Bei diesem Stil fährt ein Sportler die Schwünge vollständig auf den Kanten der Ski.
Ski mit aufgeklebtem Transponder
Foto: Fraunhofer IFF