Sparflamme und Transfergesellschaft für Qimonda
Insolvenzverwalter Jaffé will die Produktion in Dresden kontrolliert herunterfahren, um von dem insolventen Chip-Hersteller möglichst viel retten zu können. Außerdem ist jetzt eine Transfergesellschaft für die Mitarbeiter geplant. Die Finanzierung dieser Gesellschaft ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Bei einer heute statt finden Gläubigersitzung war laut Reuters ein Darlehen im Gespräch, das die Aufrechterhaltung eines “Rumpfbetriebs über den 1. April hinaus” und somit den Einstieg eines Investors ermöglichen sollte. Aktuell laufen noch immer Gespräche mit europäischen und asiatischen Interessenten. Diese könnten aber voraussichtlich nicht bis Anfang April zu Ende gebracht werden. Ende März läuft die Regelung für Insolvenzgeld für die Mitarbeiter aus, dann wird die Infineon-Tochter nicht mehr in der Lage sein, die Löhne zu bezahlen.
Voraussetzung für einen Bankkredit sei eine staatliche Bürgschaft. Nachdem der Bund, Bayern und Sachsen bereits abgewunken haben, soll sich nun Portugal dazu bereit erklärt haben. Qimonda hat in dem westeuropäischen Land bekanntlich eine Niederlassung. Allerdings erwarte Portugal auch einen Beitrag aus Deutschland, wie Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.
“Es haben verschiedene Investoren Interesse bekundet; verbindliche Angebote liegen jedoch noch nicht vor. Es steht erwartungsgemäß fest, dass es bis Ende März keine abschließende Lösung geben kann”, so der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé am Freitag im Anschluss an die Sitzung des Gläubigerausschusses.
Man habe sich darauf verständigt, die Fertigung in Dresden kontrolliert zum 31. März 2009 herunter zu fahren und in einen ‘Standby-Modus’ zu versetzen. So könne die Produktion jederzeit wieder aufgenommen werden, falls sich die Hoffnung auf einen Investor doch noch erfüllen sollte.