silicon.de: Gibt es dafür bestimmte Gründe?
Stoica: Ja, das hat natürlich mit den Funktionalitäten in der jetzigen Version zu tun, denn es ist – zumindest was die relevanten Funktionen anbetrifft – durchaus vergleichbar mit dem, was Microsoft mit Office bietet. Was wir von Novell in der OpenOffice.org Novell Edition noch hinzufügen sind zum Beispiel Import/Export-Funktionen. Damit kann man Microsoft- und andere wichtige Formate sowohl Lesen als auch Schreiben. Ein zweiter wichtiger Bereich sind die Schrifttypen, die wir von Agfa lizenziert haben. Die können wir so natürlich in der reinen Open-Source-Variante nicht inkludieren. Mit diesen Schrifttypen jedoch erreichen wir eine größtmögliche Kompatibilität im Druckbild zu den Microsoft-Office-Anwendungen.
Der dritte Bereich ist dann das ganze Thema VBA (Visual Basic for Applications) und Macro-Support. Auch das treiben wir im Rahmen unserer Partnerschaft mit Microsoft voran. Dadurch wird Open Office, sowohl auf Linux als auch auf dem Windows-Desktop zu einer Interessanten Alternative.
silicon.de: Wie sieht es denn jetzt mit der Verbreitung des Linux-Desktops aus? Gibt es Zahlen?
Stoica: Das mit Zahlen ist schwierig, weil wir ja nach wie vor nicht die genaue Zahl von installierten Systemen kennen. Da gibt es ja auch verschiedene Versionen wie den Enterprise Desktop oder die Community-Version. In meiner Wahrnehmung wird der Linux-Desktop aber in den kommenden zwölf Monaten die größte Verbreitung über den Thin Client erreichen. Wir haben hier jüngst ein Announcement mit Dell herausgegeben, mit der Optiplex FX160-Reihe, die ja auch auf der Thin-Client-Version von Suse Linux Enterprise basiert. Wir haben zudem den Hersteller Wyse als Partner, die ebenfalls Thin Clients mit Suse Linux Enterprise Desktop anbietet. In diesem Bereich ist Linux als Betriebssystem etabliert, von daher würde ich erwarten, dass wir hier kurzfristig das schnellste Wachstum erzielen können.
silicon.de: Was ist mit herkömmlichen Clients?
Stoica: Beim Fat Client ist meine Wahrnehmung, dass der Trend weggeht von den grundsätzlichen und digitalen Entscheidungen. Also nicht mehr, mache ich Windows oder mache ich Linux in meinem Unternehmen. Heute treffen Anwender eher selektive oder situative Entscheidungen: Also, wo ist ein Windows-Desktop erforderlich und geeignet, und wo ist ein Linux-Desktop erforderlich und geeignet. Ich glaube, dass das Thema, ich sage es mal vorsichtig nicht mehr ‘religiös’ gehandhabt wird. Sondern es ist ein Thema, an das Unternehmen sehr rational herangehen und dann von Fall zu Fall unterscheiden.
silicon.de: Gibt es dafür Gründe?
Stoica: Ein Grund für diesen Trend ist sicherlich darin zu sehen, dass es keine große Herausforderung mehr darstellt, Windows- und Linux-Desktops parallel zu betreiben. Und das ist sicherlich nicht zuletzt auch der Kooperation zwischen Microsoft und Novell zu schulden, dass wir hier eine bessere Interoperabilität haben.
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