oPhone: Chinesen lernen Apple
Der chinesische Hersteller Lenovo ist im Westen bislang vor allem als Käufer des IBM-Computergeschäfts bekannt – und damit als Hersteller der ‘Thinkpads’. Mit vorbildlichem Design verbindet der Mitteleuropäer eher Apple.
Das könnte sich ändern. Im Netz tauchten jetzt Fotos des ‘Pocket Yoga’ von Lenovo auf – eines Gerätes, das man am ehesten als Netbook bezeichnen kann. Vielleicht wurden die Fotos von Lenovo lanciert, vielleicht auch nicht.
Fakt ist jedoch, dass der formschöne Pocket Yoga viel Aufmerksamkeit erregte: Webseiten auf der ganzen Welt berichteten. Eine Wortmeldung im Lenovo-Blog Design matters legt derweil nah, dass der Pocket Yoga nicht produziert wird.
Man habe die Konzeptstudie bereits vor zwei Jahren entwickelt, so Johnson Li, Chef des Pekinger Lenovo Innovation Center. Das sei vor dem aktuellen Netbook-Hype geschehen. Und “bevor ein Konkurrent einen ähnlichen Formfaktor vorgestellt habe” – eine Anspielung auf Asus. Das Pocket-Yoga-Experiment sei jetzt zwar beendet, “Innovation endet jedoch niemals”.
Tatsächlich scheinen die lernbegierigen Chinesen jetzt die nächste Stufe der Evolution zum Weltkonzern zu erklimmen. Nachdem sie sich die praktischen “Kisten” von IBM gesichert haben, machen sie sich jetzt daran, diese à la Apple zu veredeln.
So arbeit die Lenovo-Ausgründung Lenovo Mobile nach Medienberichten zusammen mit dem Mobilfunkbetreiber China Mobile an einem Smartphone mit der Bezeichnung ‘oPhone’. Das Touchscreen-Handy laufe mit Googles Betriebssystem Android, hieß es beim Branchendienst ModMyGphone.
Von Lenovo Mobile war dazu offiziell nichts zu hören. Ob, wann und wo das oPhone auf den Markt kommt, ist unklar. Stimmen die Berichte und China Mobile bietet Hunderten Millionen Kunden demnächst ein oPhone an, dürfte das den Weltmarkt nachhaltig beeinflussen.