SOA ist nicht tot (sie riecht nur komisch)

silicon.de: Auch die Burton Group vertritt – trotz ihrer provokanten Aussagen – die Meinung, dass an SOA kein Weg vorbeiführt. Tatsache bleibt aber, dass ein Gutteil der SOA-Projekte scheitert. Wie können Unternehmen ein Fiasko vermeiden?

Kürpick: Die Erfahrung scheiternder SOA-Projekte können wir nicht teilen. Im letzten Jahr haben mehr Kunden SOA-Projekte mit uns realisiert als je zuvor. Das Aufsetzen einer SOA ist nun mal ein hochkomplexer Vorgang, den man nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln oder von der Stange kaufen kann. Als traditioneller Middleware-Anbieter haben wir sehr viel Erfahrung in diesem Geschäft, und da wir keine Standardlösungen verkaufen sondern ein unabhängiger Anbieter sind, profitieren unsere Kunden in mehrfacher Hinsicht. Unser Geschäft ist von vornherein nicht die Applikation, sondern die Integration. Das zusammen mit einem Professional Service, den wir gerade intensiv ausbauen, macht SOA-Projekte erfolgreich.

silicon.de: Auf der CeBIT haben Sie das besagte AlignSpace vorgestellt. Auf der Plattform sollen sich Experten für das Business Process Management (BPM) auch über die Unternehmensgrenzen hinweg austauschen können. Das Ganze erinnert an Collaboration-Tools wie das ebenfalls on Demand aufrufbare Open-Xchange. Wo liegt der Unterschied zu anderen Plattformen/Tools?

Kürpick: Der Charme unseres neuen Produktes liegt zum einen in der Entstehung von “fließenden Teams” über Unternehmensgrenzen hinweg und der damit verbundenen Möglichkeit, dass Experten aus allen Fachgebieten kollaborieren können, unabhängig von Position, Einsatzort und Hierarchie-Ebene. Zum anderen deckt das Produkt einen Prozessteil ab, der bisher noch nicht erfasst wurde: die erste Phase einer Prozesskette, die sogenannte Discovery-Phase. Bisher wurde das in der Regel relativ unkoordiniert über E-Mails, Telefonanrufe, Whiteboards etc. durchgeführt.

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Silicon-Redaktion

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