IT-Abwrackprämie im Kommen
Abwrackprämien gibt es in der EU schon seit dem Jahr 1989. Darauf hat der Marktforscher Experton Group hingewiesen. Damals diente die Abwrackprämie in der Binnenschifffahrt zur Bereinigung der Marktstruktur.
Im Automobilbereich wurden entsprechende Modelle nach Angaben der Experton Group bereits in den 90er Jahren diskutiert, um umweltschädliche PKWs aus dem Verkehr zu ziehen.
Populär wurde der Begriff Anfang 2009 durch den Beschluss zur ‘Umweltprämie’ für die Verschrottung alter PKWs im Rahmen des Konjunkturpaketes II. Umgangssprachlich etabliert hat sich jedoch der Begriff Abwrackprämie.
Aufgrund des Erfolgs dieser Prämie und der breiten Berichterstattung war es nur eine Frage der Zeit, bis Marketingabteilungen anderer Branchen diesen positiv besetzten Begriff für ihre Zwecke nutzen werden, so auch die IT-Branche.
Die IT-Anbieter fordern aber in einigen Fällen kein “Abwracken” eines Produktes als Voraussetzung zum Erhalt der Prämie, vielmehr handelt es sich oft um zeitlich begrenzte Sonderangebote, die den Begriff Abwrackprämie nutzen.
So bietet Steeb Anwendungssysteme einen Nachlass beim Kauf von ERP-Software an. Die Prämie: 25 Prozent des Anschaffungspreises von alter Unternehmenssoftware beim Kauf neuer SAP-Lizenzen. Das Angebot gilt bis zum 30. September.
IBM berechnet die Abwrackprämie individuell beim Kauf von Server und Speichern. Die alte Hardware von Mitbewerbern wird in Kauf genommen – unter anderem von Dell, FSC, HP und Sun. Das Angebot ist zeitlich unbefristet.