Daher klang die Ankündigung Oracles, mit ‘Unbreakable Linux’ das Geschäftsmodell von Red Hat kopieren zu wollen, fast schon trotzig – ja irgendwie beleidigt. Seit Oracle im Oktober 2006 das Prgramm vorstellte, mit dem Ellison das Geschäftsmodell von Red Hat über einen Preisdiscount von 30 Prozent ausdörren wollte, hat dieser Plan jedoch offensichtlich noch nicht dazu geführt, dass Red Hat sich ernsthaft sorgen muss.
Aber vielleicht war und ist das auch nicht Ellisons Absicht. Bekanntermaßen gehört Säbelrasseln zum Geschäft, vor allem zum inzwischen zu Perfektion getriebenen Übernahmegeschäft Oracles. Mit ihren Mutmaßungen hat Katherine Egbert von Jefferies & Co Herrn Ellison auf jeden Fall in dieser Hinsicht einen großen Dienst erwiesen.
Ein Blick in die Historie der Oracle-Übernahmen. Mit Peoplesoft hat sich Oracle ein Human-Ressource-Management gesichert, mit Siebel ein CRM und mit Hyperion, eine umfassendes Business-Intelligence-Portfolio. Bea war Anfang 2008 für 8,5 Milliarden Dollar der letzte große Oracle-Zukauf, mit dem vor allem Middleware-Technologie ins Haus kam. Diese wird gerade unter dem Namen ‘Fusion’ verdaut.
Sollte sich Ellison jetzt bis auf Betriebssystems-Ebene hinunter kaufen wollen? Viele Analysten sehen diesen Griff nach Red Hat schon lange vor aus. Aber macht es für einen unabhängigen Software-Anbieter wie Oracle tatsächlich Sinn, sich einen Betriebssystem-Hersteller einzuverleiben? Der Red-Hat-Aktie verhalf diese kleine Spekulation zu einem kleinen Kurshöhenflug von rund 10 Prozent.
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