Ballmers große Klappe tut Microsoft gut
“Der Unterschied zwischen Mac und PC? 500 Dollar und ein Logo.” Mit dieser Aussage hat Microsoft-CEO Steve Ballmer erst vor ein paar Tagen die Apple-Gemeinde in Wut versetzt. Ballmers Zeit als Microsoft-CEO sei eine “Ära des Schwachsinns”, wetterten gar einige. Tatsache ist allerdings, dass es mit Microsoft beständig bergauf geht, seit er am Steuer ist.
Vor allem bei den Aktionären komme seine Art offensichtlich gut an, schreibt IT-Kolumnist Don Reisinger in seinem CNET-Blog. Der Erfolg ist in eindeutigen Zahlen messbar. Die Profite von Microsoft wuchsen von zwölf Milliarden im Jahr 2005 auf 17 Milliarden Dollar im letzten Fiskaljahr. Auch der Shareholder Value legte entsprechend zu.
Das spricht eindeutig für Steve Ballmer, der tatsächlich kaum als typischer CEO bezeichnet werden kann. Zu oft wirken seine Aussagen ernsthaft impulsiv, nicht immer zu Gunsten von Microsoft, beispielsweise wenn es um Windows Vista geht oder um Microsofts Anteil am Online-Markt.
Nicht wenige Analysten bewerten diese Offenheit positiv. “Wie oft haben wir uns gewünscht, dass ein CEO ehrlich darüber spricht, wenn etwas in seinem Unternehmen schief gelaufen ist? Wie oft haben wir uns gewünscht, dass ein Manager konkreteres zu sagen hat als Marketing-Phrasen?”, beschreibt Reisinger die Stimmung. Der Kolumnist selbst verteidigt Ballmers Auftreten.
“Ich bin mir sicher, dass Bill Gates bei den Äußerungen seines Kumpels mehr als einmal zusammengezuckt ist. Aber Ballmer sagt was er denkt (zumindest wirkt es so). Und er sagt uns nur, was wir bereits wissen: Windows Mobile braucht dringend ein Update, Windows Vista ist eine Menge Mist, den Microsoft nicht retten kann, Mac OS ist keine ernsthafte Bedrohung für Microsoft, Apple verlangt mehr für seine Computer als viele von uns für nötig halten und Microsoft ist ein erfolgreiches Unternehmen. Das mag die Gefühle von Apple- und Linux-Fans verletzen, aber es ist die Wahrheit.”