Auf die Frage eines Mitarbeiters, ob IBMs Interesse an Sun durch den Cisco-Einstieg in den Storage-Markt beflügelt wurde erklärte Otellini: “Ich weiß nicht, ob Ciscos Einstieg IBM angetrieben hat. Ich glaube ein günstiger, vielmehr ein niedriger Preis für Sun, hat viel Interesse hervorgerufen. Ich weiß, dass Sun auf Verkaufstour im Valley und auch in aller Welt unterwegs war. Viele Unternehmen haben Anrufe oder Besuche bekommen, bei denen Teile aber auch das gesamte Unternehmen angeboten wurden.”

Otellini glaube daher nicht, dass Cisco den Ausschlag gegeben hat. IBM versuche Architekturen zu konsolidieren. IBM sei der größte Java-Lizenznehmer in der Industrie. Mit dem Kauf von Sun – dem Schöpfer von Java – würde IBM nicht nur die Position um Linux herum festigen, sondern auch bei Java.

“Ich glaube”, so Otellini weiter, “dass die Sachen um Solaris und Sparc mit der IBM-Übernahme ein End-of-Life erleben werden. Es gibt keinen strategischen Grund für IBM, das weiter zu entwickeln, außer diese riesige Sparc-Solaris-Basis auf Power zu konvertieren. Ich glaube, das ist derzeit die wahrscheinlichste Strategie.”

Für Intel, so der CEO weiter, wäre wohl ein unabhängiges Sun besser. Doch er lässt auch wenig Zweifel daran, wie er den Stand der Dinge einschätzt: “Es sieht so aus, als wäre IBM auf der Jagd. Und zu 100 plus x Prozent glaube ich, dass sie es bekommen werden.”

Silicon-Redaktion

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