Microsoft wettert gegen Open Cloud Manifesto

Für die Autoren ist einer der Nebeneffekte die Frage der Fachkräfte. Eine gewisse Offenheit beim Cloud Computing soll dafür sorgen, dass es immer ausreichend Fachpersonal gibt. Wenn weniger proprietäre Ansätze verfolgt werden und alles offen ausgetauscht wird, dann brauche die Branche auch weniger Spezialisten, die den einen oder anderen Cloud-Pfad genauer kennen.

Bei aller proklamierten Offenheit kommt es den Manifest-Unterstützern aber doch auf einige Grundregeln an: die Cloud-Computing-Protagonisten sollen sich verpflichten, zusammen zu arbeiten und wechselseitig auf die richtige Verwendung der Standards zu achten. Das soll dafür sorgen, dass die Mitspieler durch gegenseitige Kontrolle für die Offenheit des Cloud Computing sorgen. Zum anderen sei es unabdingbar, dass kein Unternehmen versucht, die Kunden fix an sich zu binden und zu beschränken. Schließlich gebe es bereits hervorragende Standards, für deren Entwicklung die Industrie als Ganzes viel Zeit und Geld und Denkarbeit verwendet habe, so besteht kein Grund, das Rad neu zu erfinden.

Daneben sollen allzu viele Standards vermieden werden. Nur wenn unbedingt notwendig und nur im Einklang mit Kundenwünschen und in Übereinstimmung mit echten Kundenumgebungen sollen neue Standards und Prozeduren entwickelt, getestet und gebaut werden. Zu guter Letzt wünschen sich die Unterstützer ein friedliches Miteinander und eine enge Zusammenarbeit all der Standardisierungs- und Kooperationsgremien. Die Arbeit soll so wenig überlappen wie nur möglich. Konflikte sollen schon im Vorfeld durch enge Abstimmung erstickt werden.

Interessanterweise geht ausgerechnet Microsoft der Ansatz nicht weit genug. Er ist den Redmondern zu geschlossen und fixiert.

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Silicon-Redaktion

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  • Typisch Microsoft...
    "Der Markt sei noch zu jung. Es sei noch nicht an der Zeit, die Regularien zu bestimmen." Eine typischere Microsoft-Aussage habe ich die letzten Jahre nicht gehört. Microsoft möchte natürlich noch keine Spielregeln für diesen Markt hingelegt bekommen, weil die Redmonder bis jetzt wahrscheinlich keine durch Patente schützbare Technologien für das Cloud Computing generiert oder acquiriert haben, um damit selbst die Spielregeln und damit die Finanzflüsse kontrollieren zu können. Ich finde, man sollte gerade deshalb jetzt schon dieses Manifesto in einer sehr offenen Weise verabschieden, um in der Cloud einen fairen und polypolen Wettbewerb zu ermöglichen.

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