Die Kosten einer Software addieren sich über ihren ganzen “Lebenszyklus”: vom Kauf über Installation, Integration und Lizenzen bis zum täglichen Betrieb über eine angenommene Nutzungszeit. Open Source Software, in der klassischen Form aus dem Internet “gezuzelt”, ist unschlagbar: Sie kostet nichts. Aber dann “kommt das dicke Ende”, erklären Microsoft und andere Vertreter des traditionellen Softwaremodells. Quelloffene Programme verlangten mehr Zeit und Mühe bei ihrem Einbau in die vorhandenen IT-Strukturen und im späteren Betrieb vor allem durch Updates, für die kein Hersteller gerade stehe. Wenn sich aber ein Linux-Dienstleister der Sache annehme, werde es teuer.

Billigheimer sind wir nicht, kontert die Open-Source-Seite, schließlich haben auch wir die branchenüblichen Gehälter für die Angestellten zu zahlen. Aber gerade wenn sich Software-Anschaffungen nach wenigen Jahren wiederholen, zum Beispiel bei Office-Paketen, spielten die Lizenzkosten sehr wohl eine Rolle. Der Kostenvorteil von Open Source werde aber immer wirksam über die Faktoren: bessere Anpassbarkeit durch Code-Offenheit, Orientierung an offenen Standards, Herstellerunabhängigkeit etc. Nur ist das betriebswirtschaftlich kaum zu kalkulieren.

Diese Standardargumente reichen einem Open-Source-Verfechter nicht: Peter Ganten, Gründer und Geschäftsführer des Bremer Linux-Spezialisten Univention: “Klar, für ein Anwenderunternehmen ist nur der Gesamtpreis interessant. Wer unterm Strich günstiger ist, hat das bessere Argument.” Aber Ganten geht einen Schritt weiter: “Wir müssen wirtschaftlicher sein – und zwar im gesamten Softwarelebenszyklus.”

Das müsse man von Anfang an merken: “Unsere Lizenzen sind günstiger als bei proprietären Konkurrenten, weil wir nicht jedes Teil selbst programmieren müssen, weil wir auf einen riesigen Fundus vorhandener Komponenten zurückgreifen können, diese nur zusammenfügen und ihre Qualität sichern müssen.” Ein Open-Source-Anbieter brauche also weniger Programmierer. “Insgesamt sind unsere Kosten zur Produktherstellung niedriger, und das schlägt sich unmittelbar im Preis nieder.”

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Silicon-Redaktion

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