“Der Schutz unserer Netzperformance steht dabei im Vordergrund”, sagte ein T-Mobile-Sprecher. Dienste wie Skype würden die Übertragungsgeschwindigkeiten im Mobilfunknetz verlangsamen oder es überlasten. Zum anderen könne nicht die gleiche Sprachqualität garantiert werden. Enttäuschte Kunden trennten aber nicht zwischen der Telekom und Skype als Anbieter.

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Vermutlich dürften aber andere Gründe für das Verbot ausschlaggebend sein, vorrangig finanzielle. Netzbetreiber wie die Telekom wehren sich gegen die Verbreitung von mobiler Internettelefonie. Gespräche, die Skype-Nutzer untereinander führen, sind kostenlos – sieht man von den Verbindungskosten ins Internet ab. Wird mit der Software ein anderer Anschluss angewählt, fällt nur eine geringe Gebühr an, die deutlich unter den üblichen Mobilfunktarifen liegt. Netzbetreibern drohen deshalb Einbußen im traditionellen Geschäft mit Sprachtelefonie.

Die Vertragsbedingungen, die es T-Mobile erlauben, Voice-over-IP-Dienste zu unterbinden, gelten auch für unsere HotSpots,” so der T-Mobile-Sprecher. Die Kollegen von CNET.de haben zudem T-Mobile Pressesprecher Alexander von Schmettow dazu befragt.

Auch in den USA sieht man den neuen Skype-Vorstoß kritisch. Dort will AT&T Skype ebenfalls nicht für sein Mobilnetz freigeben. Die Software soll hier aber funktionieren, wenn sich der Kunde über WLAN-Hotspots und nicht über das Mobilfunknetz einwählt. Die Telekom duldet dies ebenfalls nicht. Experten halten hier eine Blockade jedoch für technisch schwierig.

In Deutschlands Nachbarland Österreich reagiert man hingegen gelassener. Sowohl T-Mobile Österreich als auch Orange sagten gegenüber österreichischen Medien, dass man Skype am iPhone nicht blockieren werde. “Wir sehen Skype nicht als Konkurrenz”, erklärte Orange-Sprecherin Petra Jakob. Die Flatrate-Tarife seien ohnehin schon sehr günstig.

Silicon-Redaktion

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  • T-Mobile auf dem falschen Weg
    T-Mobile wird den Erfolgsweg von Skype und generell VoIP nicht verhindern - und sollte sich dem offen stellen, statt ihre Kunden mit so offensichtlich vorgeschobenen Argumenten zu vergraulen. Die ungebremste Jagd auf die Euros des Kundens wird der Telekom meiner Meinung nach eher schaden. Ich denke, fast alle iPhone-Kunden von T-Mobile zahlen deutlich mehr an T-Mobiel als früher (ein Teil ist auch - manchmal widerwillig - T-Mobile-Kunde geworden), vielleicht 30 – 40 € pro Monat? Das sind bei der Anzahl der Nutzer monatliche Millionenbeträge an Zuwachs. Glaubt jemand ernsthaft, dass dieser Zugewinn dahin schmilzt, wenn iPhone-Benutzer nun über die WLAN-Hotspots der Telekom mit Skype telefonieren dürften? Eigentlich nicht denkbar; da haben wohl nur einige „Entscheider“, die weitab vom Kunden sitzen, Panikattacken erlitten. T-Mobile schadet sich selbst; verärgerte Kunden sind die Folge – und diese sind nachtragend. Das iPhone wird nicht dauerhaft an T-Mobile gebunden sein – und bei auch nur annähernd dann konkurrenzfähigen Tarifen werden die Kunden in Scharen wechseln. Die Erfahrung aus dem Festnetz sollte die Telekom das gelehrt haben – „Telekom-frei“ dort zu sein ist für viele ein Ziel – man kann sogar Anerkennung im Bekannten- und Kollegenkreis damit gewinnen. Schade, irgendwie entwickle ich gerade auch das Feeling – sobald wie möglich weg von T-Mobile. Und das gar nicht wegen des Geldes – habe doch innerlich die Kosten meines jetzigen Tarifs längst akzeptiert -, sondern einfach nur wegen der kundenfeindlichen Politik. Wer gibt seine Euro schon gerne jemanden, der einen so behandelt?

  • Wer nicht will...
    ... hat gehabt.

    Erstaunlich, wie sich T-Mobile die Kunden wegen ein paar Cents je Kunde vom Hals hält. Diese wären doch vermutlich vergleichsweise zu den übrigen Werbungskosten für Neukunden gering. Was mich betrifft, so fällt die Entscheidung nun endgültig zugunsten eines lock-freien Imports. Nebenbei kann ich mir so den Providerwechsel zu T-Mobile sparen. Es wundert nun auch nicht mehr, weshalb der Anteil von Import- und JailBreak-iPhones in Deutschland so hoch ist.

  • Einbuße d. Performance ...
    kann nicht als Grund akzeptiert werden.

    Die Mobilfunkbetreiber setzen zum einen auf Mehrwert- Dienste und mobiles Fernsehen. Auf der anderen Seite sollen die "bescheidenen" Übertragungsraten von VOIP das ganze Netz kaputt machen. Dies steht deutlich im Widerspruch zueinander

  • Mehr Schaden als Nutzen
    Herr Almos hat völlig recht und weitergehend wäre es aus Imagegründen für Telekom wesentlich positiver, sie würden wenigstens bei WLAN den Zugriff erlauben. Denn: so wäre es ein zusätzliches Argument für den Vertrag und würde Kundenfreundlichkeit zeigen nebst Effekt der Kundenbindung. So stehen sie, wie so oft, im schlechten Bild der Presse und ihrer Kunden. So kann man Neukunden auch abschrecken. Nun ja, man wird sehen, ob die Telekom dann doch nicht irgendwann eingeknickt. Den Imageschaden hat sie jetzt erstmal.

  • Verwunderung
    Mich wundert es ehrlich gesagt ein wenig... denn der potenielle Skype-Nutzer hat doch ohnehin meist max. den 50€-Vertrag, d.h. bei 300MB wird gedrosselt. Danach wird's skypen ohnehin nicht mehr funktionieren und auch das surfen wird unerträglich...

    Andererseits ist im Vertrag ja VoIP ohnehin ausgeschlossen und somit könnte Pink"T" da ein Extrageschäft draus machen und den anfallenden Skype-Traffic einfach nach gültigen Tarifen berechnen...

  • Lachhaft
    Als regelmäßiger Nutzer des Internet über Funknetze kann ich sagen, daß Skype eh nicht besonders gut funktioniert. Downloads sind schnell genug für reine saubere Sprache, Uploads sind zu langsam und kommen beim Gesprächsteilnehmer angehackt, und somit habe ich Skype, auch über UMTS, auf diesem Wege aufgegeben.
    Das Affentheater der T-Mobile ist m.E. völlig unangebracht, und sie vergraulen sich (wieder einmal) eine Menge Kunden weil deren Arroganzia ganz einfach nicht mehr akzeptiert wird.

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