“Qimonda wird dringend gebraucht”

Qimonda hat eine Technologie entwickelt, die den Stromverbrauch von Arbeitsspeichern um 40 Prozent verringert”, so Lutz. Im Interesse des Erhalts der Umwelt sei es erforderlich, diese Technologie so schnell wie möglich und im Massenumfang einzusetzen.

“Dies wird nicht im Selbstlauf erfolgen, es bedarf Vorschriften für energiesparsamere Speicher”, sagte Lutz. Festplatten und CDs seien Auslaufmodelle, bald lösten Speicherchips sie ab. Da jedoch der Markt nicht auf den Schutz der Umwelt achte, sondern lediglich auf die maximale Rendite, sei ein Eingreifen der Politik erforderlich. “Von politischer Seite sollte für Computer und Server der Einsatz energiesparender Prozessoren und Speicher vorgeschrieben werden.”

“Zehn Prozent des elektrischen Stroms weltweit wird von Rechnern und Servern verbraucht. Das ist mehr als alle Energie, die durch regenerative Energiequellen, etwa Windräder und Solaranlagen, erzeugt wird.” 9,5 Millionen Server gab es 2006 weltweit, bis zum Jahr 2011 werde ihre Zahl auf 30 Millionen steigen. Mit dem Stand der Technik von 2009 bedeutet das eine gewaltige Zunahme des Verbrauchs elektrischer Energie, der Teile der Anstrengungen zur Umstellung auf regenerative Energien wieder zunichte machen könne, so der Wissenschaftler.

Der Löwenanteil der Energieverluste entfalle auf die Prozessoren und Speicher. Erst seit kurzem gebe es so genannte ‘Low Power Design Tools’ für Prozessoren, die den Energieverbrauch reduzieren. “Das hat sich noch nicht durchgesetzt. Denn die Optimierung geschieht einseitig auf höhere Rechenleistung.”

“Den Herstellern von Rechnern und Servern sollte vorgeschrieben werden, in kurzer Zeit sparsame Techniken einzusetzen. Neue Rechner und Server sind mit energieeffizienten Speichern auszustatten. Es wäre auch angebracht, vorhandene energieverschwendende Server mit effizienten Speichern nachzurüsten. Wird das durchgesetzt, so wird das Qimonda-Werk dringend gebraucht – mit allen 3000 Arbeitsplätzen sowie weiteren Neueinstellungen.”

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Professor Dr. Josef Lutz
Foto: Christine Kornack

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Silicon-Redaktion

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