Zum 16. schon fand am U.S. Space & Rocket Center das ‘Off-World’-Rennen statt. Dabei will die NASA das Interesse an der Raumforschung wecken und Schul- sowie Universitätsprojekte mit einem Preisgeld von 5.600 Dollar anfeuern.
Bei dem Rennen zählt nicht alleine die Geschwindigkeit auf der Strecke. Auch Konstruktion, Teamgeist, Sonderprüfungen, Schnelligkeit des Aufbaus – aber auch der spektakulärste Unfall werden gewertet.
Die knapp einen Kilometer lange Strecke ist nicht gerade ein Spaziergang. Von knapp 70 Teams haben es 29 nicht über die Ziellinie geschafft. Trotz des wissenschaftlichen und erzieherischen Anspruches darf natürlich die Freude nicht verloren gehen: “Das ist der größte Spaß, den man auf vier Rädern haben kann”, heißt es dazu im offiziellen Moonbuggy-Blog der NASA dazu. Außerdem unterhält die Nasa einen eigenen Twitter-Feed, wo unter anderem in Echtzeit über die Rennergebnisse berichtet wird.
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... und hat mit dem German Team das Beste internationale Buggy gefunden
Es ist erstaunlich, dass Cnet zwar in Deutsch über das NASA-Moonbuggy Race in Huntsville berichtet, aber die Frontseite der Huntsville-Times und die zwei Best-Awards des German Teams verpasste. Hier etwas Nachholunterricht:
"Gute Zeiten, schlechte Zeiten- und wir werden Fünfter…
Freitag 03.04.09
5:00 Uhr morgens klingelt der Wecker und nach den Anstrengungen der letzten Tage fällt es schwer sich aus dem Bett zu erheben. Doch plötzlich bin ich hellwach. Heute ist der große Tag. Heute zeigt sich wie gut unser Moonbuggy tatsächlich gebaut ist. Dieses müssen wir jedoch erst noch von UAH zum Space and Rocket Center fahren. Wir bauen den Pavillon auf den Kay uns netter Weise zur Verfügung stellt und Treffen die letzten Rennvorbereitungen.
Thommy: Nun ist es soweit. Über vier Monate haben die meisten von uns nun mehr oder weniger intensiv am Moonbuggy gearbeitet. Die ein oder anderen Schwielen sind entstanden und es floss auch genug Schweiß. Lisa und ich rollen den Buggy aus unserer Box. Er sieht toll aus.
Christian: Und schon rollen Thommy und Lisa in Richtung der Boxengasse davon. Fabian packt seinen Telemetriekoffer und begibt sich in Position. Die Kameras werden scharf gemacht und mit neuen Batterien versorgt. Und ich versuche an alle Eventualitäten zu denken, um Thommy und Lisa möglichst gut zu betreuen.
Kurz bevor es losgeht, werden alle etwas nervös und warten unruhig auf das Startsignal. Auch ich warte gespannt darauf, denn ich halte schon seit einiger Zeit meine Kamera im Anschlag, um möglichst gute Bilder der ersten gefahrenen Meter zu bekommen.
Thommy: Die Spannung steigt. Lisas Herzschlag ist bereits auf 100. Nun wird die Nummer 15 aufgerufen. Wir sind dran. Der erste Schritt ist das Zusammenklappen. Nach längerem probieren, da der Schirm nicht so hält wie er sollte, passt das Würfelgestell von 1,20 m Kantenlänge doch genau über den Buggy. Als nächstes muss der Buggy 6 Meter weit getragen werden. Doch mit dem nötigen Adrenalinspiegel heben sich auch die etwa 105 Kilo Moonbuggy recht leicht. Als Letztes ist das möglichst schnelle Auseinanderklappen an der Reihe. Wir schaffen es in sehr guten 6,6 Sekunden. Wir fahren an die Startlinie. Die Spannung steigt ins Unermessliche. Lisa und ich fangen vor Kälte und Aufregung an zu zittern. Noch mal wird alles von den freiwilligen Helfern durchgecheckt.
Alle fiebern mit. Der Buggy steht am Start und wartet nur noch auf das Signal. Die Spannung ist kaum noch zu ertragen. Doch plötzlich scheint es ein Problem zu geben.
Fabian: Der Empfangskoffer der Telemetrie arbeitet gut. Daten gehen ein, Logfiles werden geschrieben. TEAM GERMANY! Das sind wir. Plötzlich gehen keine Daten mehr ein. Nichts geht mehr und das so kurz vor dem Start. Es wird hektisch. Ich rufe einige Worte Ralf zu. Dieser fängt in letzter Sekunde an die Einstellungen in der Telemetrie des Buggy zu ändern. Er scheint mich verstanden zu haben, denn kurz darauf ist alles so wie es sein sollte.
Thommy: Dann geht alles ganz schnell. Der Starter gibt uns ein Zeichen, zählt herunter und das Signal ertönt. Lisa und ich geben alles. Die ersten drei Hindernisse sind zu meiner Überraschung sehr schnell genommen. Lisa macht ihren Job echt spitze. Nach all dem Nachdenken über die Strecke, das Fahrverhalten und der Fitness der Fahrer bin ich beruhigt, dass sie das so locker und gelassen angeht.
Christian: Jetzt heißt es nur noch rennen, rennen und nochmals rennen. Jedes Mal, wenn ich an einer Position fotografiert habe, laufe ich los, um das Buggy zu überholen, mich neu zu positionieren und weitere Bilder zu schießen. Wenn man sich die Resultate ansieht, ist es diese Anstrengung vollkommen wert.
Fabian: Mich hält es nicht am Koffer. Ich renne an die Strecke, um unser Team anzufeuern. Sie sausen vorbei. Nach einiger Zeit kommen sie wieder an meiner Position vorbei. Noch mal ein Zurufen, es geht bergauf. Sie pushen sehr hart und geben alles was sie können.
Christian: Ich renne so ziemlich die gesamte Strecke neben dem Moonbuggy her. Alle Anspannung der letzten Tag und letzten Vorbereitungen entlädt sich jetzt in begeisterten Anfeuerungsrufen. Ich bin wirklich stolz auf unsere Fahrer und unser gesamtes Team.
Thommy: Es läuft zwar nicht perfekt, aber durch die Anfeuerungsrufe unseres Teams kämpfen wir uns durch den Kurs und kommen nach 4.20 Minuten Fahrzeit, geschafft aber glücklich im Ziel an. Völlig aus der Puste versuche ich wieder Luft zu bekommen. Erst jetzt merke ich, dass meine Oberschenkel durch die Anstrengung brennen. Glücklich liegen wir uns in den Armen und ich kann alles um mich ausblenden. Für mich stehen da keine Reporter, keine Fotografen und keine anderen Leute. Es zählt nur dieser Augenblick für den die anderen und ich so lange hart gearbeitet haben. Das Gefühl diese Anstrengung zu zweit gemeistert und auch noch eine ziemlich gute Zeit gefahren zu haben, das kann mir keiner nehmen und ich bin einfach nur glücklich und stolz das mit Lisa zusammen erreicht zu haben.
Fabian: Am Ziel bleibt die Uhr bei 4.20 Min. stehen. Glücklicherweise haben wir keine Zeitstrafen kassiert. Das erste Rennen, bei dem alles glatt ging. Nichts ist kaputt, keine unnötigen Strafen auf die Rennzeit. Beide Fahrer haben einen guten Job gemacht.
Anne: Es ist einfach wunderbar. Andere Worte lassen sich schwer finden um diesen Moment zu beschreiben. Wir jubeln und liegen uns in den Armen. Die Zeit ist erst einmal egal. Wir haben es geschafft. Ich verteile Wasser und warme Kleidung und wir begeben uns langsam zur Box zurück. Noch völlig durcheinander, randvoll mit Adrenalin und den Erlebnissen des Rennens.
Der Rest des Tages verläuft in sehr ruhigen und geordneten Bahnen. Wir nehmen unser Mittagessen in zwei Schüben ein, da unser Stand zu keine Zeit unbeaufsichtigt sein sollte, falls die Jury vorbeikommt, um sich unserer Awardbewerbung und unserem Team zu widmen. Während wir unseren Stand bewachen, kommen viele sehr interessierte Moonbuggyrace-Teilnehmer zu uns. Wir erklären oft unsere Technik und woher wir kommen, was das SEI ist usw. Dies ist eine gute Übung, denn auch heute stehen unerwartet TV-Leute vor uns, was ich meiner Meinung nach, besser absolviert habe, als das gestrige.
Christian: Auch die VIPs interessieren sich für unser Moonbuggy, so konnte ich Herrn Prof. von Puttkammer, als auch Philip Coker von Northrop Grumman das Design meines Differentials vorstellen.
Fabian: Hoffentlich wird es morgen so wie heute, denn die Fahrer kommen besser zurecht wenn es nicht allzu warm ist. Hoffen wir das beste. Beide Piloten sind sich einig: Morgen muss es mehr als ein 5. Platz werden!
Der Tag war so überwältigend, dass mir jetzt kein vernünftiger Abschluss einfällt. Ich kann nur sagen. Es war toll. Morgen werden wir noch besser. Und ich bin stolz hier sein zu dürfen."
Auszug aus dem NASA-Blog des German Teams als erster internationaler Teilnehmer am NASA Moonbuggy Race, einziger EU-Teilnehmer und Gewinner folgender Preise:
-2007 Rookie Award (Northrop Grumman)
-2007 Best Design Award (AIAA)
-2007 Student-Diplom (Moskauer Luft- und Raumfahrt Institute)
-2008 System Safety Award (NASA)
-2009 Best International Team Award (NASA)
-2009 Most Improved Award (Jacobs Industries)