Neben der aufwändigen Entwicklung des BDE-Programms – bei jedem Update des Backend-Systems mussten die .Net-Programme angepasst werden – gab es einen Engpass, der mit der neuen Kanban-Steuerung nicht in Einklang zu bringen war: “Das Zeitfenster für die Übertragung und Abarbeitung der Jobs war zu kurz. Nach der Freigabe durch den Mitarbeiter etwa in der Montage dauerte es im günstigsten Fall einige Minuten bis Nachschub angeliefert wurde. Doch das war schon zu lang”, erklärt Schnittert. Die Folge waren Wartezeiten in der Produktion und Staus im Materialfluss.
“Es gab nun zwei Möglichkeiten: die erforderliche Echtzeitsteuerung in Baan zu realisieren und die Logik in dem ERP System nachzuvollziehen oder das Baan-System quasi aus der Ferne zu steuern”, erinnert sich Schnittert. Die Lösung mit Baan-Tools umzusetzen wäre einerseits sehr aufwändig geworden. “Andererseits hätten wir dadurch nur wieder eine proprietäre Punktlösung geschaffen.” Das Ziel war aber, einen Ansatz zu finden, der sich rasch umsetzen ließ und die Option für einen künftigen Ausbau beinhaltete. Die Reise bei Olympus geht in Richtung serviceorientierte Architektur (SOA), dieser sollte das neue Tool nicht im Weg stehen aber man wollte sich auch noch nicht auf eine Programmiersprache festlegen. Hier nun kam der Verastream Host Integrator ins Spiel.
Der Integrator ermöglicht einer Vielzahl von Host- und Unix-Systemen die Einbindung in unterschiedliche Architekturen bis hin zur serviceorientierten Komponente – Stichwort SOA. Er kapselt dazu Mainframe-Daten und -Logik (über die Bildschirmschnittstelle) als Web-Services-, XML-, Java- oder .NET-Komponenten, die gemischt, neu zusammengestellt und wiederverwendet werden können. Das Schöne daran, so IT-Manager Schnittert: “Die Hostanwendungen müssen dazu nicht geändert werden.” Neben Screen-Daten lassen sich mit den Produkten der Verastream Familie auch Daten auf der Ebene von Transaktionen und Datenbanken integrieren.
Die Umstellung auf den Integrator erfolgte in der Produktion “geräuschlos”, wie Schnittert es nennt. In den Fachbereichen war davon nichts zu spüren. Dafür umso mehr in der IT. Die Arbeitsweise des Tools ist denkbar einfach, womit sich die Erstellung von Host-Anwendungen deutlich erleichterte. Im ersten Schritt werden Schnittstellenadapter konfiguriert, um Zugriff auf Host-Daten zu erhalten. Über den Verastream-Server werden die Datenquellen angezapft und die Engine sorgt für einen Lastausgleich (Loadbalancing) sowie ein automatisches Umschalten im Falle eines Rechnerabsturzes (Failover).
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